E-Plus-Chef Bergheim: Mindestbesteuerung doppelte Bestrafung für Mobilfunk-Branche /Steuerfreiheit bei Schichtzuschlägen ist "Teil des Gehalts" Dr. Marnette: Subventionsabbau ist akzeptabel
Bonn (ots)
Berlin/Bonn, 25. November 2003 - Der Chef des Mobilfunkunternehmens E-Plus, Uwe Bergheim, hat die von der Bundesregierung geplante Mindestbesteuerung scharf kritisiert. In der PHOENIX-Sendung Unter den Linden erklärte Bergheim gestern Abend, dass die in diesen Plänen zeitlich begrenzte Verlustfortschreibung die Unternehmen seiner Branche doppelt treffe: Zuerst hätten die Telekommunikations- Anbieter beim UMTS-Bieterverfahren immense Summen an den Staat zahlen müssen, und nun könnten sie diese Kosten und die Investitionen in die neue Technik nicht mehr in vollem Umfang als Verluste abschreiben. "Wenn ich das vor drei Jahren gewusst hätte, dann hätten wir beim Bieterverfahren für UMTS anders entschieden", sagte Bergheim und forderte von der Regierung mehr Zuverlässigkeit in Steuerfragen. Die Pläne zur Mindestbesteuerung setzten der Verlustfortschreibung über mehrere Jahre in die Zukunft enge Grenzen. Das Gesetzesvorhaben liegt im Moment dem Vermittlungsausschuss zur Beratung vor.
Bergheim und der Vorstandsvorsitzende der Norddeutschen Affinerie, Dr. Werner Marnette erklärten bei PHOENIX, die deutsche Wirtschaft stimme der Streichung von Subventionen zu, auch wenn dies die Unternehmen direkt betreffe. So sagte Bergheim, in seinem Unternehmen würde bereits darüber diskutiert, wie zukünftig die Verluste für die Beschäftigten durch die Besteuerung der Sonntags- und Nachtzuschlägen teilweise ausgeglichen werden könnten. Diese steuerfreien Zuschläge seien "Teil des Gehalts", sie könnten nicht einfach entfallen, so Bergheim. Damit bezog er sich auf die Diskussion um Subventionskürzungen, bei der die Opposition fordert, die Steuerbefreiung von Sonntags- und Nachtzuschläge zu streichen. Als "schädliches Instrument" für die Wirtschaft, lehnte Dr. Marnette die von der Regierungskoalition geplante Ausbildungsplatzabgabe ab. Bergheim erklärte, dass bei E-Plus alle Auszubildenden übernommen werden.
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