Fridays for Future kritisiert angekündigte Beendigung der Sektorenziele beim Klimaschutz
Hamburg/Bonn (ots)
Die Klimaaktivisten von Fridays for Future kritisieren die von der Bundesregierung beabsichtigte Beendigung der sogenannten Sektorenziele bei der Treibhausgasminderung. "Wenn man die Ziele nicht mehr nach Sektoren einzeln berechnet, kann man natürlich auch nicht schauen, wo man gerade hinterher hängt. Das ist wie, wenn man beim Staffellauf nicht mehr die Zeiten der einzelnen Läuferinnen anschaut, dann weiß man auch nicht, wer hatte einen schlechten Tag oder wer muss schneller werden", sagte Annika Rittmann von Fridays for Future im Interview mit dem Fernsehsender phoenix. Sie kritisierte, es gehe bei der angekündigten Gesamtbetrachtung der Treibhausgasminderung darum, zu vertuschen, dass Deutschland gerade im Verkehrssektor "schon seit Jahren meilenweit hinterher hängt" und dass gerade dort auch unpopuläre Maßnahmen nötig seien, um die Klimaschutzziele zu erreichen. Auch der Expertenrat für Klimafragen, der heute seine Stellungnahme zum Klimaschutzprogramm 2023 u.a. für die Sektoren Verkehr und Gebäude veröffentlicht, habe die beabsichtigte Beendigung der Sektorenbetrachtung bereits scharf kritisiert. Die Bundesregierung hatte in ihrem "Modernisierungspaket für Klimaschutz und Planungsbeschleunigung" im Frühjahr eine Änderung des Klimaschutzgesetzes angekündigt. Danach sollen die Ziele zur Treibhausgasminderung nicht mehr Jahr für Jahr für einzelne Wirtschaftssektoren vorgegeben werden, sondern in einem Gesamtwert aller Sektoren über mehrere Jahre zusammengefasst werden.
Rittmann forderte insbesondere mehr Investitionen in den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und ein allgemeines Tempolimit, um die Treibhausgasemissionen gerade im Verkehrssektor zu senken. Sie kündigte für den 15. September einen weltweiten Aktionstag von Fridays for Future an, um den Forderungen der Klimaschutzaktivisten Nachdruck zu verleihen.
Das Interview finden Sie hier: https://phoenix.de/s/PrS
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