Pflegebedürftigkeit als Lebensrisiko
ASB überreicht neue Merksätze zur Pflege an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt
Köln (ots)
Köln, 15. März 2008: "Pflegebedürftigkeit darf in einer solidarischen Gesellschaft kein Lebensrisiko sein, das der einzelne Bürger und seine Angehörigen allein tragen müssen. Wir wollen als ASB mit unseren Merksätzen konstruktiv für die Beantwortung der ungeklärten Frage, wie die Pflege dauerhaft gesichert werden kann, plädieren", so Wilhelm Müller, ASB-Bundesgeschäftsführer, heute bei der Übergabe der neuen ASB-Merksätze an Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt.
Überreicht wurden die ASB-Merksätze auf dem Jahresempfang des ASB Nordrhein-Westfalen im Düsseldorfer "museum kunst palast", hier hatte die Bundesgesundheitsministerin als Gastrednerin zum Thema "Pflege" gesprochen. In seiner Eröffnungsrede setzte sich Dr. Georg Scholz, Landesvorsitzender des ASB NRW, für die Einbindung der Wohlfahrtsorganisationen in die Ausgestaltung und Implementierung der Pflegestützpunkte ein und forderte zugleich für die dortigen Beraterinnen und Berater eine umfassende Grundqualifikation, um pflegebedürftigen Menschen schnell und professionell helfen zu können.
Der ASB mahnt mit seinen neuen Merksätzen zur Pflege einerseits die konsequente Umsetzung der im Reformprozess beschlossenen positiven Veränderungen an, andererseits setzt er sich aber dafür ein, dass die auch im Weiterentwicklungsgesetz nicht geklärten Fragen beantwortet werden. Wesentliche Aspekte der acht Merksätze sind hierbei die Sicherstellung der Finanzierung, die Neudefinierung des Pflegebegriffs, die umfassende individuelle Beratung, die verlässliche Unterstützung für Menschen mit eingeschränkter Alltagskompetenz und der Anspruch auf Leistungen der Pflegeversicherung für Menschen mit Behinderungen unabhängig von ihrem Wohnort.
Mit der Einführung des Pflegeversicherungsgesetzes wurde 1995 der richtige erste Schritt getan, um die Kosten und die Belastungen des Risikos Pflegebedürftigkeit auf viele Schultern zu verteilen. Es gilt, diesen Weg weiterhin konsequent zu beschreiten und auch in Zeiten demografischer, sozialer und sozialpolitischer Veränderungen sowie knapper öffentlicher Haushaltsmittel die betroffenen Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen mit allen notwendigen Hilfen zu unterstützen. Der ASB sieht seine Aufgabe darin, stellvertretend für die von ihm betreuten Menschen, aber auch für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, positive Entwicklungen voranzutreiben und die Grenzen individueller Belastbarkeit aufzuzeigen.
Etwa 200 Gäste, darunter zwanzig Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie zahlreiche Vertreter aus den Landesministerien, Regierungspräsidien und befreundeten Organisationen waren zum Jahresempfang des ASB NRW gekommen. Der ASB, der in diesem Jahr auf eine 120-jährige Geschichte zurückblicken kann, hat in Nordrhein-Westfalen über 150.000 Mitglieder. Bundesweit sind es mehr als 1,1 Millionen.
Die ASB-Merksätze zur Pflege finden Sie im Internet unter: www.asb.de, Rubrik: ASB-Positionen/Merksätze für die Politik
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