Bundestag hört Experten zum Betreuungsgeld/ASB: Staatliche Verantwortung nicht an Eltern abschieben (BILD)
Köln (ots)
Der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) begrüßt, dass sich der Familienausschuss des Bundestages in seiner heutigen Expertenanhörung intensiv mit den möglichen Folgen eines Betreuungsgeldes auseinandersetzt.
"Die bisherige Regelung versucht, die staatliche Verantwortung für eine qualitativ hochwertige Kinderbetreuung auch vor dem dritten Lebensjahr auf die Eltern abzuschieben. Damit wird die bisherige Familienpolitik ad absurdum geführt", so ASB-Bundesgeschäftsführer Christian Reuter zu den Planungen.
Nach der bisherigen Gesetzesvorlage sollen Familien ein Betreuungsgeld erhalten, die für ihre Kinder im zweiten und dritten Lebensjahr keine öffentlich geförderte Kindertagesbetreuung in Anspruch nehmen. Sie sollen dafür ab dem kommenden Jahr zunächst 100 Euro und ab 2014 dann 150 Euro monatlich erhalten. Das Betreuungsgeld soll unabhängig von der Erwerbstätigkeit der Eltern gezahlt werden.
Kita-Ausbau statt Kostenfalle
"Diese Regelungen kosten den Staat im kommenden Jahr 300 Millionen Euro und ab dem Jahr 2015 jährlich 1,23 Milliarden Euro. Dieses Geld sollte besser in einen optimalen Ausbau staatlicher Kindertagesstätten gesteckt werden, um einen flächendeckenden Anspruch auf Kinderbetreuung unter drei Jahren anbieten zu können", erklärt ASB-Bundesgeschäftsführer Reuter.
Als Begründung für die Einführung des Betreuungsgeldes führt die Bundesregierung die Stärkung der Wahlfreiheit der Eltern zwischen häuslicher und außerhäuslicher Betreuung an. "Sobald überall in Deutschland ausreichend qualifizierte Kinderbetreuung angeboten wird, ist auch eine Wahlfreiheit für Familien gegeben. Wir gehen davon aus, dass der überwiegende Teil der Experten die Ansichten des ASB teilt und das Ruder noch herumgerissen wird", formuliert Christian Reuter seine Erwartungen an diesen Termin.
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