Erste Hilfe ist leichter geworden
ASB empfiehlt: Erste Hilfe lernen lohnt sich
Köln (ots)
"Sie sind vor allem eins: einfacher", beschreibt Peter Goldschmidt, Referent für die Notfallausbildung beim ASB-Bundesverband, die neuen, seit Beginn des Jahres 2007 geltenden, Leitlinien der Wiederbelebung. "Ein Grund mehr, Erste Hilfe zu lernen", so Goldschmidt weiter. Denn Erste Hilfe kann Leben retten und es gibt eigentlich nur einen Fehler: Nichts zu tun. Aus Angst, etwas falsch zu machen, sollte sich deshalb niemand drücken. Jeder Helfende ist rechtlich abgesichert, auch wenn dem Verletzten oder ihm selbst Schaden zugefügt werden sollte. Was viele nicht wissen: Die Verpflichtung zur Hilfe ist sogar gesetzlich vorgeschrieben.
Zudem entscheiden nach einem Unfall die Hilfeleistungen in den ersten Minuten oft über das Leben des Verunglückten. Wird gleich nach dem Unfall mit Wiederbelebungs-maßnahmen begonnen, kann ein hoher Prozentsatz von Notfallpatienten gerettet werden. "Darum sind Laien als Ersthelfer vor Ort ein unverzichtbares Glied in der Rettungskette", so Goldschmidt. Aber nur etwa 25 Prozent der Deutschen wissen, was in einer Notsituation zu tun ist.
Das muss nicht sein. Denn Erste Hilfe kann mit wenig Zeitaufwand und ohne große Kosten erlernt oder erneuert werden. Zum Beispiel in einem Auffrischungskurs unter fachkundiger Anleitung beim ASB. In der Erste-Hilfe-Ausbildung lernen die Teilnehmer praktisch anwendbare und effektive Maßnahmen, die im Ernstfall Leben retten können.
"Die einzelnen Handgriffe sind durch die neuen Regeln leichter zu lernen, prägen sich besser ein und führen so zu einer sicheren Anwendung in der Praxis", erklärt Goldschmidt. Sie basieren auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und legen noch mehr als bisher Wert darauf, dass mit den einzelnen Handlungsschritten so früh wie möglich begonnen wird.
Die Neuerungen im Überblick:
1. Nach Feststellen einer Bewusstlosigkeit soll zunächst das Umfeld alarmiert werden: Laut "Hilfe" rufen.
2. Nach Feststellen normaler Atmung bei einem Bewusstlosen wird eine neue, einfachere Seitenlage empfohlen, bevor anschließend ein Notruf abzusetzen ist.
3. Wird beim Bewusstlosen jedoch nach zehn Sekunden Atemkontrolle keine normale Atmung festgestellt, soll unverzüglich mit einem Notruf der Rettungsdienst alarmiert werden. Danach sind sofort 30 Herzdruckmassagen im Wechsel mit zwei Beatmungen durchzuführen.
4. Der Druckpunkt liegt leicht aufzufinden (unverändert) in der "Mitte der Brust", eine spezielle Methode zum Aufsuchen wird nicht mehr empfohlen.
5. Ein höherer Wirkungsgrad der Wiederbelebungsmaßnahmen (besserer Blutfluss und bessere Sauerstoffversorgung) soll durch einen komprimierten Ablauf der lebensrettenden Maßnahmen erzielt werden. Daher werden bei Erwachsenen keine Beatmungen mehr vor den ersten Herzdruckmassagen empfohlen, soll jede Beatmung nur etwa eine Sekunde dauern und sollen jeweils nicht mehr als zwei Beatmungsversuche unternommen werden.
Die Basismaßnahmen können in der empfohlenen Weise grundsätzlich auch bei Kindern angewendet werden, bei denen sich lediglich je nach körperlicher Konstitution die Art und Weise der Herzdruckmassage (Durchführung mit zwei Fingern beim Säugling bzw. mit nur einer Hand sowie die Drucktiefe) entsprechend unterschiedlich darstellen.
Wer noch die "alten" Regeln beherrscht, ist aber keineswegs falsch unterrichtet und kann diese auch weiterhin anwenden. Zur Auffrischung wird insbesondere bei Unsicherheit dringend empfohlen, die veränderten Basismaßnahmen in einem "Erste-Hilfe-Training" zu erlernen und unter Anleitung auszuprobieren. Der ASB als einer der größten Erste-Hilfe-Ausbilder in Deutschland bietet bundesweit Kurse für alle Ziel- und Altersgruppen an.
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