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Ostsee-Zeitung: Wirtschaftsforscher Blum: Aufholprozess dauert länger als 20 Jahre Chef des IWH verlangt "mentalen Aufholprozess" im Osten/ Investitionszulage sollte abgebaut werden

Rostock (ots)

Rostock. Der Aufholprozess der neuen Ländern wird
nach Ansicht des
Präsidenten des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) 
Professor Ulrich Blum länger als 20 Jahre dauern, vor allem weil bis 
dahin strukturelle Defizite des Ostens noch nicht ausgeglichen sein 
werden. So haben viele kleine und mittlere Unternehmen Nachteile im 
Bereich von Forschung und Entwicklung. Den neuen Ländern fehlten 
zudem etwa die Steuereinnahmen für im Osten gefertigte Produkte, die 
bei großen Konzernsitzen in den westlichen Ländern anfallen, sagte 
Blum gegenüber der Ostsee-Zeitung (Donnerstag-Ausgabe). Allerdings 
entwickeln sich viele hochattraktive High-Tech-Standorte, wie 
Dresden, Leipzig/Halle, Jena oder entlang der Zentren an der 
Ostsee-Küste. Das Institut erwartet für dieses Jahr ein 
Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent in den neuen Ländern. Um beim 
wirtschaftlichen und technologischen Aufholprozess weiter 
voranzukommen, müssten die neuen Ländern vor allem "mental aufholen",
verlangte Blum. Das Bewusstsein, dass in den neuen Ländern 
wirtschaftliche und wissenschaftliche Spitzenleistungen erbracht 
werden, etwa in der maritimen Wirtschaft, in der Biotechnologie, in 
der Informationstechnik oder erneuerbaren Energien sei noch zu wenig 
ausgeprägt.Blum sprach sich zugleich dafür aus, die 
Investitionszulage mittelfristig zu streichen, weil sie zu 
unspezifisch für jede Investition gewährt werde. Sinnvoller wären 
gezielte Zuschüsse für Investitionen, die allerdings schnell 
bewilligt und ausgezahlt werden müssten.

Pressekontakt:

Rückfragen bitte an:
Ostsee-Zeitung
Harald Kroeplin
Telefon: +49 (0381) 365-439
harald.kroeplin@ostsee-zeitung.de

Original-Content von: Ostsee-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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