Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Berlusconi
Rostock (ots)
Nein, die Italiener sind wahrlich nicht zu beneiden. Wieder einmal haben sie das kleinere Übel gewählt, weil die wichtigsten politischen Akteure inhaltlich oder moralisch verschlissen sind. Nun soll es erneut der scheinbar "starke Mann" richten und das Land durch die Stürme der Globalisierung und hausgemachten Krisen führen. Dabei erwies sich der Milliardär schon zweimal als politischer Problemfall im Amt. Wenn es um seine persönlichen Interessen geht, kennt Berlusconi keinen Respekt vor Justiz oder anderen demokratischen Institutionen. Um sich und sein Firmen-Imperium zu schützen, ließ er sich ein Immunitätsgesetz maßschneidern und die Bilanzfälschungs-Paragrafen ganz in seinem Sinne ändern. Berlusconis Wahlsieg hat das Land zudem weit nach rechts gerückt. Mit der Liga Nord und der Nationalen Allianz schwimmen nun auch zwei rechtspopulistische Parteien im Sog des Selbstdarstellers an die Macht. Armes, armes Italien!
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