Ostsee-Zeitung: Kommentar zu Piratenattacken auf Kreuzfahrtschiffe
Rostock (ots)
Als im Jahr 1985 im Mittelmeer palästinensische Terroristen das italienische Kreuzfahrtschiff "Achille Lauro" kaperten, wollten sie politische Ziele durchsetzen. Piraten, die heutzutage Kreuzfahrtschiffe im Golf von Aden attackieren, sind auf Raubzug. Gemeinsam ist dem Terrorakt und den Piratenangriffen das Zielobjekt: Kreuzfahrtschiffe mit hunderten Passagieren an Bord. Diese Schiffe eignen sich aus Sicht der Entführer besonders als Druckmittel, steht doch das Leben sehr vieler Menschen auf dem Spiel. Langwierige Verhandlungen mit den Reedern wie bisher bei gekaperten Frachtschiffen lassen sich auf diese perfide Weise verkürzen, Lösegeldforderungen in astronomische Höhen treiben. Ein Umstand, der vom Rest der Welt nicht geduldet werden kann. Das Kreuzfahrtgeschäft, das seit Jahren zu den Boombranchen gehört, ist vom Thema Sicherheit existenziell abhängig. Da die schwimmenden Luxushotels aber trotz aller Sicherheitsvorkehrungen an Bord sensible Angriffsziele bleiben, muss den Piraten mit energischem Einsatz staatlichen Gewaltpotenzials das Handwerk gelegt werden. Das funktioniert aber nur befristet. Entscheidend wird sein, dass die Staatengemeinschaft ebenso entschlossen das Übel somalischer Piraterie an der Wurzel packt - an Land.
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