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Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Ruckzug von Linke-Bundesgeschäftsführer Bartsch

Rostock (ots)

Nach den großartigen Erfolgen 2009 bei
Landtagswahlen und dem Urnengang für den Bundestag beginnt das neue 
Jahr für Die Linke geradezu katastrophal. Ja, in der Ecke der 
politischen Gegner keimen sogar Hoffnungen, die Partei möge in 
Bedeutungslosigkeit versinken. Doch das sind, vor allem was 
Ostdeutschland betrifft, realitätsfremde Wunschträume. Die Linke 
dürfte ihre schwere Krise überwinden.
Der Rückzug von Bundesgeschäftsführer Bartsch war überfällig. Zwar 
wollte er zu Wochenbeginn noch nichts von einer Demission wissen, 
doch nach den massiven Vorwürfen seines Weggefährten Gysi wurde dem 
sehr erfolgreichen Parteimanager klar: Der parteiinterne Machtkampf 
ist verloren, ein Festhalten am Amt würde die Linkspartei in nicht 
kalkulierbare Turbulenzen stürzen. Wer in aller Öffentlichkeit vom 
Bundestagsfraktionschef der Illoyalität bezichtigt wird, hat den 
politischen Todesstoß erhalten. Unklar bleibt der weitere Kurs. 
Personell, programmatisch und parteitaktisch macht Die Linke einen 
ziemlich ratlosen Eindruck. Zeit für eine Reparatur ist bis zum Mai. 
Der Parteitag in Rostock muss dann klären, wie die Führungsspitze 
aussehen soll. Inhaltlich wird der Spagat zwischen pragmatischer 
Regierungsbeteiligung und kompromissloser Opposition zu klären sein.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Jan-Peter Schröder
Telefon: +49 (0381) 365-439
jan-peter.schroeder@ostsee-zeitung.de

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