Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Cyber-Abwehrzentrum
Rostock (ots)
Jetzt hat sie auch offiziell Posten bezogen - die "Internet-Wacht am Rhein", wie Innenminister Friedrichs Nationales Cyber-Abwehrzentrum (NCAZ) in Bonn auch schon genannt wird. Keinen Moment zu früh, wie die aktuellen Attacken aus dem Netz auf CIA, Internationalen Währungsfonds, Sony oder Citibank zeigen. Fragen bleiben trotzdem: Reicht die personelle Ausstattung - bis gestern waren gerade mal zehn Mann im Einsatz - wirklich aus? Und kann andererseits die Trennung zwischen polizeilichen, militärischen und nachrichtendienstlichen Bereichen, die das Grundgesetz fordert, eingehalten werden, wenn Mitarbeiter von Katastrophenhilfe, Verfassungsschutz, Bundeskriminalamt, Bundespolizei, Bundesnachrichtendienst und Bundeswehr Schulter an Schulter "koordinieren" und "beraten"? Wer von uns Cyber-Laien weiß wirklich, ob da alles mit rechten Dingen zugeht und nicht der virtuelle Teufel den digitalen Beelzebub austreibt? Wer immer also mit Computern und vor allem den zunehmend beliebten portablen und leicht angreifbaren Geräten umgeht, sollte eines sein: extrem vorsichtig. Feind surft mit. Und Freund auch.
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