Ostsee-Zeitung: Scherbenhaufen - Kommentar zum Rücktritt von FDP-Generalsekretär Lindner
Rostock (ots)
Dass der FDP nun sogar der Generalsekretär von der Fahne geht und unwürdig die Brocken hinwirft, ist nur eine Facette des liberalen Niedergangs. Die FDP ist dabei, sich selbst überflüssig zu machen. Und das liegt nicht nur daran, dass die Boygroup nach Westerwelle - die Rösler, Bahr und Lindner - unfähig ist, sondern vor allem daran, dass wirkliche Liberalität in dieser FDP keine Heimat mehr hat. Westerwelle hatte die Liberalen einst zur Spaß- und dann zur reinen Steuersenkungspartei und zum Unions-Anhängsel umgemodelt. Als die großspurigen Versprechen an der harten Realität der Finanz- und Euro-Krise zerschellten, stellten sich Frust und Enttäuschung ein. In der FDP und im Wahlvolk. Westerwelle wurde zum Sündenbock gemacht und Philipp Rösler zum Heilsbringer ausgerufen. Doch die Schmalspur-FDP produzierte nichts. Rösler setzte Westerwelles Politik fort, nur eben ohne Guido. Weder hat er die Partei breiter aufgestellt noch hat er die Abhängigkeit von der Merkel-Union gelockert. Das musste schiefgehen. Die FDP ist ein Scherbenhaufen.
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