Ostsee-Zeitung: Kommentar zum Ehrensold für Wulff
Rostock (ots)
Wollten die präsidialen Beamten noch schnell vollendete Tatsachen schaffen, bevor der neue Hausherr einzieht ins Berliner Schloss Bellevue? Der Verdacht liegt nahe, war doch eine Eilbedürftigkeit kaum gegeben, der vor nicht einmal zwei Wochen aus dem präsidialen Anstellungsverhältnis Geschiedene kaum von Armut bedroht. Der Ehrensold für Wulff ist eine üppige Belohnung für 598 Tage währendes Repräsentieren des Vaterlands. Ehre, wem Ehre gebührt. Aber gebührt sie ihm? Dass der Ehrensold über alle Maßen großzügig bemessen ist, bemerkte auch schon der Bundespräsident Christian Wulff höchstselbst. Es müsse Veränderung her, sagte er 2011 in einem Fernsehinterview, und zwar in Form von Abstrichen. Da mag man ihm gar nicht widersprechen. Allerdings war die Amtszeit wohl zu kurz für Veränderung - zu Abstrichen ist es nicht gekommen.
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