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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Bundespräsident Köhler zur Lage der Nation Bittere Wahrheiten UWE ZIMMER

Bielefeld (ots)

Wo bleibt das Positive? Selten ist diese Frage
in der Bundesrepublik häufiger gestellt worden. Auch an die Medien. 
Statt mit reißerischen Berichten Menschen zu entmutigen, sollten sie 
Erfolge im Zeichen der Krise und deren baldiges Ende vermelden.
Keiner hat deutlicher als das deutsche Staatsoberhaupt die Antwort 
darauf gegeben. Woher Optimismus nehmen, wenn die Fakten große 
Hoffnungen nicht zulassen? Köhlers Klartext lässt für Schönfärberei 
keinen Raum.
Es wird in den nächsten Monaten einen bedrohlichen Zuwachs an 
Arbeitslosigkeit geben. Auch deshalb, weil viele Unternehmen ohne 
Stellenabbau, also Kostenminimierung, nicht überleben können. Der 
Auftragseinbruch trifft den Exportweltmeister mit voller Wucht. Die 
Folge: Kurzarbeit oder Entlassungen. Und auch für die Gefühle der 
Betroffenen hat Köhler die richtigen Worte gefunden: Ohnmacht, 
Hilflosigkeit und Zorn.
Oder wäre Wut angemessener? Auf Bankmanager beispielsweise, die 
ehrbare Kunden um ihre Alterssicherung gebracht, Vermögen 
verspekuliert haben und immer noch dreist nach Boni und 
Gratifikationen verlangen, während ihre Institute unter die 
staatlichen, von Steuergeldern finanzierten Rettungsschirme flüchten?
Die Wirtschaftskrise gebiert weiteres Unheil. Viele Staaten, darunter
auch europäische, stehen faktisch vor dem Staatsbankrott. Die 
Prognosen für den Welthandel sind katastrophal. Die Dritte Welt 
leidet am meisten und treibt ihre Bewohner in die Armutsflucht.
Hoffnung macht allein, dass alle Betroffenen in einem Boot sitzen. 
Einzellösungen für die Krise gibt es nicht. Starke Regierungen müssen
zusammen harte, auf Gerechtigkeit zielende Entscheidungen treffen. 
Wer seine Bürger dagegen durch wahltaktische Spektakel verunsichert, 
der ist sich der übernommenen Verantwortung offensichtlich nicht 
bewusst.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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