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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: KOMMENTAR Abstieg des DSC Arminia Bielefeld Neuwahlen notwendig TORSTEN ZIEGLER

Bielefeld (ots)

Vorstand raus!" Teilweise hasserfüllt brüllten
das die Fans des nach fünf erstklassigen Jahren abgestiegenen DSC 
Arminia Bielefeld. Die Adressaten stuften den Protest zur 
verständlichen Enttäuschung herunter. Hans-Hermann Schwick und Roland
Kentsch, als Bosse hauptsächlich in der Kritik, beharrten auf ihren 
Posten - dabei ignorierend, dass große Kreise der DSC-Anhängerschaft 
ihrer Art der Klubführung lange abgeschworen haben.
Trotz der Hoffnung auf Rettung entrollten sie vor und während des 
Spiels gegen Hannover plakativ vernichtende Urteile. Wenn die 
Klub-Oberen nun so tun, als handele es sich bei den "Raus-Rufen" um 
einen üblichen Reflex, charakterisieren sie die Befindlichkeit der 
Arminen-Seele falsch.
Viele Fans des DSC fordern mit voller Berechtigung einen Neuanfang, 
weil ihr Verein zu Lasten der sportlichen Substanz die immer gleichen
kostspieligen Fehler macht. Beispiel Ernst Middendorp: Ohne Not wurde
der Vertrag des Ex-Trainers vorzeitig verlängert. Kein halbes Jahr 
später war mehr als eine Million Euro an Abfindung fällig.
Beispiel Reinhard Saftig: Auch ihn warf der Klub kurz nach der 
Verlängerung raus, bezahlte diesen Sinneswandel vor Gericht mit einem
Jahresgehalt von 370.000 Euro Abfindung. Beispiel Michael Frontzeck: 
Einige Runden zu spät trennte sich die Geschäftsführung des DSC nach 
Abstimmung mit dem Aufsichtsrat von dem Trainer - selbstverständlich 
war dessen Vertrag vorher um ein Jahr verlängert worden. Zuvor hatte 
der DSC weitere Signale gegeben. Im Zuge der Saftig-Verlängerung 
erfüllte der Aufsichtsrat die Forderung des mächtigen 
Finanz-Geschäftsführers Roland Kentsch nach einer Anpassung seines 
Gehalts an die Saftig-Bezahlung und genehmigte eine Laufzeit bis 
2012.
Sportchef-Neuling Detlev Dammeier legte vor Weihnachten 2008 ein so 
"überzeugendes Konzept" (Schwick) vor, dass auch sein Vertrag bis 
2011 fortgeschrieben wurde. Das hinderte den hauptamtlichen 
Vereinspräsidenten und Aufsichtsratschef Schwick am Samstag nicht 
daran, schonungslos mit Arminias sportlicher Leitung abzurechnen.
Dammeier ist somit angezählt und könnte der Nächste sein, dem mittels
einer Abfindung Geld hinterhergeworfen wird. Viel besser wäre Arminia
aber damit gedient, würde sich der Vorstand mit seinem Konzept für 
die sportliche Rückkehr in die Erstklassigkeit bei der 
Jahreshauptversammlung am 22. Juni freiwillig den Mitgliedern zur 
Wahl stellen. Aber erst, wenn ihnen die Entscheidungsprozesse bei 
Arminia klar sind.
Das Beziehungsgeflecht von Kentsch als Vorstandsmitglied und 
Geschäftsführer Finanzen ist ebenso diskutabel wie die unveränderte 
Handlungsunfähigkeit des Sportgeschäftsführers, wenn Kentsch die 
Verträge mit Spielern und Vereinen nicht unterschreibt. Ob der 
Aufsichtsrat als Kontrollgremium effektiv arbeitet oder einfach alles
absegnet, sollte zudem auf den Prüfstand der Mitglieder. Derzeit geht
es jedenfalls um mehr als hektische personelle Opfer auf mittlerer 
Ebene.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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