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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: Mitgliederversammlung des DSC Arminia Bielefeld Scto RAINER KLUSMEYER

Bielefeld (ots)

Eine historische Chance für den Verein sollte
sie sein, diese Jahreshauptversammlung des DSC Arminia Bielefeld am 
Tag 1 nach der überfälligen Beurlaubung von Finanz-Geschäftsführer 
Roland Kentsch. Doch wie schon König Artur Wichniarek und alle andere
Profis in den entscheidenden Spielen um den Klassenerhalt: Der Verein
schaffte es, aus wenigen Metern das leere Tor zu verfehlen.
Weil sich viele der handelnden Personen über Tage und Wochen und 
besonders an diesem denkwürdigen Montag selbst im Wege standen. Mit 
Intrigen hinter den Kulissen, Festhalten an Posten, demagogisch 
wirkenden Redeauftritten, unfairen und beleidigenden Zwischenrufen 
bei einer Versammlung, die treffender auch als Schlammschlacht am 
Teutoburger Wald bezeichnet werden darf.
Einen personellen Neuanfang hatten Fans und Sponsoren vehement 
gefordert. Nun steht mit Hans-Hermann Schwick der alte Präsident für 
zwei weitere Jahre an der Spitze der Arminia. Obwohl es doch gerade 
Schwick war, der als Erster schweren Herzens seine Posten freiwillig 
niedergelegt hatte. Das ist kein Neuanfang. Aber vielleicht die 
Rettung! Denn der 61-Jährige, der für die Zeit nach seiner 19 Jahre 
währenden Präsidentschaft längst einen Urlaub gebucht hatte, ist 
erwiesenermaßen Armine mit Herz und zudem eine Persönlichkeit, die 
einen kann.
Ein solcher Mann wird dringend benötigt. Die knappe Mehrheit 
(904:865), die Ja zum neuen Präsidium sagte, zeigt, wie sehr der DSC 
zerrissen ist. Mehr noch aber belegt das Verhalten der skeptischen 
Mitglieder, die in den mit Vorstandsämtern versehenen "Kritischen 
Arminen" ihr Sprachrohr gefunden haben, dass ein tiefer Spalt durch 
den Verein geht.
Kaum einmal erhielt die vermeintliche Gegenseite eine Gelegenheit, 
Argumente vorzutragen oder Gedanken zu vollenden. Konsequent wurde 
von der Hälfte der anwesenden Mitglieder jeder ausgepfiffen oder 
niedergebrüllt, der zuvor in irgendeiner Form an der Seite des 
verhassten Roland Kentsch mitgearbeitet hatte.
Fairness, Demokratieverständnis und Diskussionskultur sehen anders 
aus. Die besonders rabiaten Mitglieder müssen sich vorwerfen lassen, 
exakt so gehandelt zu haben, wie sie es dem einstigen Finanz-Chef 
vorwerfen: selbstherrlich, unversöhnlich, Gräben aufreißend. Bis auf 
Frank Kottmann war auf Seiten der "Neuen" niemand da, der sich 
ernsthaft dazu aufgerufen fühlte, den immer tiefer werdenden Graben 
zuzuschütten. Kein allzu guter Einstand bei dem Versuch, es in Sachen
Außendarstellung besser zu machen als die Vorstands- und 
Ehrenrats-Mitglieder der alten Riege.
Die hatte viel zu lange das Problem Kentsch unterschätzt, berechtigte
Wünsche der Fans und Mitglieder ignoriert, in Klaus Daudel auf das 
falsche Zugpferd für den Neuanfang gesetzt. Seit Dienstagfrüh sind 
die beiden zuvor zerstrittenen Parteien im Vorstandsteam um Schwick 
vereint. Nun haben sie die Pflicht, endlich zu zeigen, dass sie 
wirklich an einem Strang ziehen - und zwar auf der selben Seite.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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