Neue Westfälische: KOMMENTARE Grünes Licht für Weiterbau der Autobahn 33 Ein Ärgernis verschwindet MATTHIAS BUNGEROTH
Bielefeld (ots)
Ohne Mobilität ist die moderne Industriegesellschaft undenkbar. Wie schwer man sich tun kann, die Infrastruktur hierfür zu schaffen, zeigt das Beispiel des Baus der Autobahn 33 zwischen Bielefeld und Borgholzhausen eindrucksvoll. Dass die höchsten Verwaltungsrichter des Landes in Leipzig den gordischen Planungsknoten für den 2. Bauabschnitt nun durchschlagen haben, ist deshalb nur zu begrüßen. Stolze 41 Jahre ist es her, seitdem die ersten Pläne für den Bau einer Ersatzbundesstraße im Bereich Halle zu Papier gebracht wurden. Seither hat es quälend lange Auseinandersetzungen vor allem um die rund 27 Kilometer lange Strecke zwischen Bielefeld und Borgholzhausen gegeben. Auseinandersetzungen um wichtige Themen wie Natur- und Artenschutz und natürlich die Belange der Anwohner, die vom geplanten Trassenverlauf berührt werden. Eine Trassenfindung die von allen Parteien begrüßt wird, ist nahezu unmöglich. Das Bundesverwaltungsgericht hat die Pläne für den 2. Bauabschnitt wohl auch deshalb gut geheißen, weil trotz festgestellter formaler Verfahrensfehler seitens der Planer alle diese wichtigen Aspekte berücksichtigt und in die Entwürfe eingearbeitet worden sind. Dass dies die Kläger anders sehen, liegt in der Natur der Sache. Das Leipziger Urteil ermöglicht den raschen Startschuss für Baumaßnahmen im Wert von rund 90 Millionen Euro. Weitere 135 Millionen werden im dritten Abschnitt im Bereich Halle und Borgholzhausen verbaut. Eine Konjunkturspritze in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Für die Region OWL ist nun absehbar, dass eine Lücke im Autobahnnetz geschlossen werden kann, die seit Jahrzehnten für Kraftfahrer ein Ärgernis ist. Bis zu 40.000 Lkw und Pkw pro Tag gehören nicht in eine zweispurig ausgebaute Ortsdurchfahrt wie in Halle. Hier stößt die Mobilitätsgesellschaft an ihre Grenzen.
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