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Neue Westfälische (Bielefeld)

Neue Westfälische: KOMMENTAR Steigende Gesundheitskosten Schwarz-Gelb, das unbekannte Wesen ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Schwarz-Gelb verströmt weiterhin den Eindruck
einer Schönwetter-Veranstaltung. Am Horizont lockt mehr Netto vom 
Brutto. Auch sonst wird alles gut. Das Wort "Zumutung" wird von 
CDU/CSU und FDP peinlich gemieden. Noch kann sich das Publikum keine 
genaue Vorstellung davon machen, wie die Union und die Liberalen mit 
einer unschönen Realität umgehen wollen.
Doch der knallharte Realitätstest nähert sich den 
Wellness-Koalitionären mit Siebenmeilen-Stiefeln. Den gesetzlichen 
Krankenkassen fehlt im nächsten Jahr ein milliardenschwerer Batzen 
Geld.
Wie Schwarz-Gelb mit dieser Herausforderung umgeht, wird viel über 
den Charakter dieser Koalition verraten. Die FDP scheint am liebsten 
den einfachen Weg einschlagen zu wollen. Die Kassen sollen sich ihre 
Fehlbeträge bei ihren Mitgliedern holen. Die Arbeitgeber blieben 
allerdings von jeglicher Zumutung verschont.
Wer jedoch die Versicherten einseitig belastet, riskiert soziale 
Spannungen. Den Menschen ist in den vergangenen Jahren bereits 
einiges zugemutet worden: Erinnert sei an die Reduzierung des 
Leistungskatalogs oder die Praxisgebühr. Wer in der Krise einseitig 
eine Schippe oben drauf legt, verletzt das Gerechtigkeitsgefühl.
Vielversprechender erscheint da der Ansatz der CSU. Falls die Worte 
von Markus Söder ernst gemeint sind, wollen die Bayern das fehlende 
Geld vor allem bei der Pharmaindustrie und den Krankenkassen 
einsammeln. Die haben übrigens noch Rücklagen von fünf Milliarden 
Euro. Wann sollen die sonst aufgebraucht werden, wenn nicht jetzt in 
der Krise?
Ob Schwarz-Gelb die Menschen zusätzlich belastet oder die 
Auseinandersetzung mit den Leistungsanbietern wagt, ist völlig offen.
Die neue Koalition ist ein unbekanntes Wesen. Wer sich zum Schluss 
durchsetzt, ist noch ein Geheimnis.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
Jörg Rinne
Telefon: 0521 555 276
joerg.rinne@neue-westfaelische.de

Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell

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