Neue Westfälische (Bielefeld): Nahost-Friedensgespräche in Washington Zeit für Optimisten INDRA KLEY, TEL AVIV
Bielefeld (ots)
Die Pessimisten hatten im Nahen Osten bislang immer recht. Dass es nach Jahrzehnten des Krieges, aber eben auch der zahlreichen Verhandlungsansätze noch immer keinen Frieden in der Region gibt, ist der traurige Beweis. Bei den heute beginnenden Gesprächen zwischen Israels Premier Benjamin Netanjahu und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas sind die Erwartungen auf beiden Seiten niedrig. Dass binnen eines Jahres ein Vertrag ausgehandelt wird, der die friedliche Koexistenz eines israelischen und eines palästinensischen Staates garantiert, scheint wahrlich ein hehres Ziel zu sein. Wahrscheinlich werden die Pessimisten auch diesmal recht behalten. Doch rechtfertigt das, von vornherein schwarzzumalen? Nein. Denn: Washington 2010 ist nicht Annapolis 2008. Mit Barack Obama haben die USA einen Präsidenten, dem der Frieden im Nahen Osten wichtig ist. Zudem eint die Verhandlungspartner die zunehmende Angst vor der Bedrohung durch radikale Kräfte: Abbas hat mit der Hamas zu kämpfen, Israel mit dem Iran. Eine erneute Niederlage im Friedensprozess würde den Extremisten in die Hände spielen. Jeder noch so kleine Schritt in die andere Richtung - etwa die Verlängerung des Siedlungsbaustopps - ist ein Schritt in Richtung Annäherung. Und wäre somit ein kleiner Erfolg.
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