Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Troika in Paris Show mit Hollande ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Merkozy ist Geschichte, neuerdings rollt der Élysée-Palast den roten Teppich für die Troika aus. Für Frank-Walter Steinmeier, Peer Steinbrück und Sigmar Gabriel ist der heutige Termin in Paris eine verlockende Gelegenheit, der Kanzlerin die Show auf dem internationalen Parkett zu stehlen. Mit François Hollande, dem neuen starken Mann Frankreichs, kommen die Genossen besser klar als Merkel, lautet die Botschaft. Und weil es mit Hollande so gut klappt, wird es auch bald etwas mit der Finanztransaktionssteuer. In der Tat stand Schwarz-Gelb in der Vergangenheit bei diesem Thema auf der Bremse, was vor allem an der FDP lag. Nun könnte es eine neue Dynamik geben. Aber Vorsicht vor Illusionen: Zaubern können weder die Sozialdemokraten noch Hollande. Die europäischen Mühlen mahlen langsam, auch bei so sinnvollen Vorhaben wie einer Börsenumsatzsteuer. Die Troika will von der Stärke des französischen Sozialisten profitieren. Aber ein zu enger Schulterschluss brächte nicht nur Freude. Zwischen der SPD und den französischen Sozialisten existieren große Unterschiede. Hollande hatte etwa im Wahlkampf die Spendierhosen an. Die SPD im Bund stützt dagegen die Schuldenbremse und will nichts versprechen, was nicht finanzierbar ist. Wachstum und Sparen gehören zusammen, sagen die deutschen Genossen. Ob Hollande das auch so sieht, hat er bisher nicht verraten. Heute hätte er dazu die Gelegenheit.
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