Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Ärzteausbildung in OWL Mit halbem Herzen PETER STUCKHARD
Bielefeld (ots)
Am 28. März 1955 legte die SPD im Landtag den Grundstein für die zweite technische Hochschule NRWs in Dortmund. Die FDP stimmte zu und schloss schon damals "Randlagen" wie Bielefeld als Standort aus. In der NRW-Randlage sind Bielefeld und OWL noch heute. Immerhin, die Region hat Hochschulen. Die bekommen aber keine medizinische Fakultät. Und man fragt sich tatsächlich, wie ernst es der Landesregierung mit der Umsetzung des Kooperationsmodells Uni Bochum/Uni Bielefeld/Region OWL ist. 800.000 Euro und eine unverbindliche Verpflichtungsermächtigung finanzieren keine 60 Medizinstudenten an den hiesigen Kliniken. Ist das Scheitern des Modells gewollt, ja programmiert? Das wäre schade. Gerade die Randlage OWLs erfordert besondere Anstrengungen bei der Rekrutierung des Ärztenachwuchses. Die Umwegfinanzierung, mit der Politiker jedes Stadthallendefizit rechtfertigen, bleibt außer Betracht. Warum? Wo ist das Engagement der Wirtschaft, der Industrie- und Handelskammern, der Marketinggesellschaft? Mit halbem Herzen ist im Wettbewerb der Regionen kein Blumentopf zu gewinnen.
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