Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR SPD-Wahlkampagne Gegen die Mutlosigkeit ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hat am Sonntag auf dem SPD-Programmparteitag eine Stunde Zeit für seine Rede an die Delegierten. Eine Stunde, in der er verbal einen anderen Gegner niederringen muss als die schwarz-gelbe Bundesregierung. Es ist die grassierende Mutlosigkeit in den eigenen Reihen, das unbestimmte Gefühl, dass die Schlacht für Rot-Grün bereits verloren ist. Selbst wenn die jetzigen Umfragen nur Momentaufnahmen sein sollten, sind sie doch für Rot-Grün überaus ernüchternd. Die Union hat derzeit alleine so viel Zustimmung wie SPD und Grüne zusammen. Das führt zu Verunsicherungen im rot-grünen Lager. Auf einmal wird wieder von einer großen Koalition geredet, und zwischen SPD und Grünen herrscht zuweilen dicke Luft. Dabei geht unter, dass Peer Steinbrück in jüngster Zeit etwas stärker in seine Kandidatenrolle gefunden hat. Und in seinen Interviews macht er immer noch wahrhaftigere Bemerkungen zur Eurokrise, als sie von der Bundesregierung zu hören sind. Aber der Euro und die Krise spielen in der SPD-Kampagne ja kaum eine Rolle. Schade eigentlich. Steinbrück steht vor einer schwierigen Aufgabe. Er muss in Augsburg Begeisterung entfachen, wo momentan offenbar niemand so recht weiß, wo sie herkommen soll.
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