Neue Westfälische (Bielefeld): Israel empört über EU Worte und Taten KNUT PRIES, BRÜSSEL
Bielefeld (ots)
Die israelische Regierung mit dem geübten Populisten Netanjahu an der Spitze verschreit einen Skandal, der keiner ist. Die Europäische Union will dafür sorgen, dass ihre Forschungsstipendien zwar weiter nach Israel gehen, aber nicht mehr an israelische Institutionen in Ost-Jerusalem oder im Westjordanland. Das ist weder das "Diktat" von dem Netanjahu spricht, noch die "jämmerliche Entscheidung", die sein Finanzminister Lapid verdammt. Es ist vielmehr folgerichtig: Die EU zieht schlicht und einfach die Konsequenzen aus einer altbekannten Position: Wer die forcierte Besiedlung der 1967 eroberten Gebiete ein ums andere Mal für illegal und ein Friedenshindernis erklärt, kann schlecht denen unter die Arme greifen, die diese Besatzung zementieren. Es ist auch reichlich heuchlerisch, dass die Regierungsoffiziellen in Jerusalem so tun, als fielen sie ob der europäischen Dreistigkeit aus allen Wolken: Der EU-Beschluss ist Monate alt und wurde mit den Israelis ausführlich besprochen. Um so begrüßenswerter ist es, wenn die Europäer jetzt Taten sprechen llassen -> nur wer sich selbst ernst nimmt, wird auch von anderen ernst genommen.
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