Neue Westfälische (Bielefeld): Ex-Bundesliga-Schiedsrichter: Rote Karte wird zu schnell gegeben
Bielefeld (ots)
Der frühere Bundesliga Schiedsrichter Manfred Führer (63) aus Gütersloh hat vor dem Hintergrund des Platzverweis-Rekords am vergangenen dritten Bundesliga-Spieltag mangelnde Kommunikation zwischen Schiedsrichtern und Spielern im aktuellen Spielbetrieb beklagt. Gegenüber der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische (Dienstagausgabe) sagte Führer: "Es hat sich viel verändert. Zu meiner Zeit haben wir als Schiedsrichter mehr mit den Spielern kommuniziert." Führer, der von 1. September 1990 bis Ende der Saison 1994/95 Schiedsrichter der 1. Bundesliga war, berichtete, eine Rote Karte sei für ihn damals immer die letzte Lösung gewesen. "Wer nicht hören will, muss fühlen." Er könne sich aber noch erinnern, dass er zu Mario Basler gesagt habe: "Halt mal den Ball flach, Junge." Anschließend schickte er den damaligen Werder-Spieler am 20. Spieltag der Saison 1993/94 gegen VfB Leipzig - trotz Kommunikation - vom Platz. Heutzutage sei der Umgang mit der Roten Karte anders. "Die wird schnell gegeben ohne miteinander zu sprechen", bemängelt Führer. "Manche Schiedsrichter stellen sich dort hin und verhalten sich wie Oberrichter." Einen Grund für diese Veränderung sieht Führer auch in dem Alter der Unparteiischen. "Heutzutage gelten die Kollegen ja schon mit 30 als alt."
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