Neue Westfälische (Bielefeld): Nebentätigkeiten von Politikern Bezahlt sie gut JOHANN VOLLMER
Bielefeld (ots)
Es ist eine mehr als beachtliche Zahl. 32 Millionen Euro verdienten die Abgeordneten des Deutschen Bundestages in einer Wahlperiode - nebenbei, versteht sich. Der Begriff "Nebentätigkeit" ist angesichts einer solchen Summe allerdings kaum noch angemessen. Aber wer nun wieder über den Selbstbedienungsladen Bundestag schimpft, sollte sich darüber im klaren sein: Die Volksvertreter sollen explizit aus normalen Berufen kommen. Und sie sollen auch die Möglichkeit haben, nach der Tätigkeit in Berlin wieder in diese zurückkehren zu können. Dafür ist es wichtig, dass sie ihre Geschäfte weiterführen können. Ein Berufspolitikertum von der Wiege bis zur Bahre ist keine Alternative. Dass aber vor allem die wirtschaftsnahen Vertreter aus Union und FDP kräftig kassieren, macht stutzig. Viele Nebentätigkeiten sind nicht vor dem, sondern durch das Bundestagsmandat entstanden. Deutschland wird schleichend zu einer Lobbyrepublik. Gerade deswegen ist die neue Transparenz über die Nebentätigkeiten so wichtig. Und unabhängige Politiker sollten uns etwas wert sein. Lieber bezahlen wir sie gut als irgendein Lobbyist.
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