Neue Westfälische (Bielefeld): Abkommen von Minsk¶ Reden macht Hoffnung CARSTEN HEIL
Bielefeld (ots)
Es hilft nichts: Reden, reden, reden, nur miteinander reden kann einen Konflikt entschärfen. Den Beweis dafür haben die Unterhändler von Minsk zwar noch nicht erbracht, aber ein Anfang auf dem Weg in Richtung Frieden ist gemacht. Immerhin gibt es jetzt von allen Seiten das Signal, dass man am Ende des Konfliktes um die Ukraine zumindest ein Interesse hat. Sicher ist die Lösung noch lange nicht, wie alle an den Verhandlungen Beteiligten zu Recht und in Kenntnis ihrer Fragilität betonen. Und die eigentliche Arbeit beginnt erst. Es gibt jetzt einen Waffenstillstand und einen Friedensplan, der aber mit Leben gefüllt werden muss, und das wird weiteres Reden miteinander erfordern. Skeptisch macht, dass die getroffene Regelung erst am Sonntag um 0 Uhr in Kraft treten soll. Warum nicht schon heute Nacht? Was passiert, wenn bis zum genannten Zeitpunkt noch irgendein großes Massaker verübt wird, von welcher Seite auch immer? Gibt es genug Vertrauen zueinander, dass die Vereinbarung tragen kann? Das erste Abkommen von Minsk vor einigen Monaten ist an zu großem Misstrauen gescheitert. Noch während die Verhandlungen liefen und auch danach kam es immer noch zu Kampfhandlungen. Immerhin sind auch die Rebellen nun anscheinend im Boot in Richtung Frieden. Es ist zu hoffen, dass nicht Splittergruppen die Abmachung torpedieren. Nicht alles, was derzeit in der Ukraine geschieht, unterliegt zentraler Kontrolle. Wichtig allerdings ist besonders, dass Russland an Bord ist. Der Unterschrift Wladimir Putins müssen nun aber auch Taten folgen: Keine weiteren Waffen ins Kriegsgebiet und Soldaten auch nicht. Europäer und NATO sollten ihrerseits jede verbale Provokation zum gegenwärtigen Zeitpunkt unterlassen. Sollte der Waffenstillstand halten und gar ein Friedensprozess in Gang kommen, wird Europa gestärkt aus der Krise hervorgehen. Denn es sind die zentralen europäischen Staaten Frankreich und Deutschland, die unermüdlich für den Frieden geredet haben. Mit allen Seiten.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell