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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Aussprache zur Flüchtlingspolitik im Landtag von NRW Herkules am Rhein FLORIAN PFITZNER, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Sie bleibt auf einem schwachen Niveau, die Debattenkultur im Düsseldorfer Landtag. Selbst in diesen historischen Wochen drehen sich die Aussagen einiger Abgeordneter eher um Eitelkeiten und Abneigungen als um die Aufgaben, die vor ihnen liegen. In Anlehnung an die überlieferte Mythologie ziehen viele derzeit Parallelen zu Herkules, der ob seiner sagenhaften Kräfte noch jede Herausforderung gewuppt hat. Von Heldentaten allerdings sind sie mit ihrem ritualisierten Klein-Klein meilenweit entfernt. Da verteidigen die Grünen ein verunglücktes Wort ihrer Fraktionschefin im Bundestag. Von einem "Septembermärchen" hatte Katrin Göring-Eckardt ergriffen gesprochen und mit ihrer Bewertung der deutschen Hilfsbereitschaft Kritik ausgelöst. Da braucht CDU-Chef Armin Laschet Minuten, bis er zur Sache kommt. Er war noch verschnupft wegen der letzten Sitzungswoche, in der er sich zu hart angegangen fühlte. Zu selten richten die Abgeordneten in NRW den Blick nach vorne; zu selten zeigen sie Alternativen zu Vorschlägen auf; zu selten melden sie sich konstruktiv zu Wort. Zumindest was den interdisziplinären Stil angeht, dürfte ihnen die Herkulesaufgabe Flüchtlingsintegration bald vieles abverlangen.

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