Neue Westfälische (Bielefeld): Offene Schulleiterstellen in NRW Entwicklung verschlafen Ingo Kalischek
Bielefeld (ots)
Der Rektor ist der Motor einer Schule, der erste Ansprechpartner für Eltern, Kollegen, Politiker und Wirtschaftsvertreter. Ohne ihn geht nichts. Entsprechend sorgenvoll stimmen die derzeit 800 unbesetzten Schulleiterposten in NRW. Und sie werfen Fragen auf. Wieso ist die Dramatik seit Jahren bekannt, ohne dass sich etwas geändert hat? Wieso machen sich Erfolge bis heute nicht bemerkbar? Der akute Bedarf an Lehrern kann zum Teil mit dem unvorhergesehenen Flüchtlingsstrom im Jahr 2015 begründet werden. 800 offene Rektorenstellen aber nicht. Diese Entwicklung kam nicht von heute auf morgen. Seit Langem ist bekannt, dass die Aufgabenbereiche eines Rektors zunehmen: Inklusion, Gewaltprävention, Qualitätssicherung, Elternerwartungen, Sicherheitsmanagement, Gesundheitswesen. Es ist allerhöchste Zeit, dass mit den Ansprüchen auch das Personal wächst. Schulen benötigen mehr Sozialarbeiter, Psychologen, Hausmeister, Sekretärinnen und Haushaltshilfen. Das allein wird das Rektoren-Image aber nicht aufbessern. Die Forderung nach mehr Geld ist angemessen. Ein Schulleiter arbeitet mehr als ein üblicher Lehrerkollege, er trägt mehr Verantwortung und steht für Probleme gerade. Natürlich soll er dann auch mehr verdienen. Das gilt in jeder anderen Branche genauso. Es wird Zeit, dass die Bemühungen der Landesregierung schnell Früchte tragen. Eine Schule kann die beste technische Ausstattung und den fortschrittlichsten Lehrplan haben, ohne jemanden, der alles zusammenhält, ist sie keine attraktive Wahl für Eltern und Kinder.
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