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Neue Westfälische (Bielefeld): Schon wieder schwere Polizeifehler bei Kindesmissbrauch Nicht zu entschuldigen Lothar Schmalen, Düsseldorf

Bielefeld (ots)

Eine neuer Verdachtsfall von schwerem Kindesmissbrauch erschüttert das Land. Diesmal könnte ein Physiotherapeut für Kinder und Jugendliche sein Vertrauensverhältnis zu jungen Menschen auf perfide Weise ausgenutzt haben. Und wieder hat die Polizei nicht mit dem nötigen Nachdruck reagiert. In der Tat: In einem konkreten Verdachtsfall nichts anderes zu tun als dreimal an der Haustür des Beschuldigten zu klingeln und dann wieder abzuziehen, weil der Mann nicht zuhause ist - das ist nicht zu entschuldigen. Selbst wenn es zu diesem Zeitpunkt "nur" um den Besitz von Kinderpornografie und noch nicht um aktiven Kindesmissbrauch ging, ist dies untragbar. Denn hinter jeder Kinderpornografie stehen missbrauchte Kinder, die zu schützen es Aufgabe und Pflicht der Polizei ist. Innenminister Reul, der eigentlich als Sheriff der schwarz-gelben Koalition den energischen Kampf gegen Verbrecher auf seine Fahnen geschrieben hat, sieht sich nun in einer völlig neuen Rolle. Er muss erst einmal das arg ramponierte Image der Polizei wieder aufpolieren. Fehler aufdecken, analysieren und dafür sorgen, dass sie möglichst nicht wieder passieren - seine Null-Toleranz-Strategie muss sich nun auch gegen diejenigen bei der Polizei richten, die ihren Job nicht ordentlich machen.

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