Neue Westfälische (Bielefeld): Ralph Brinkhaus und die Personaldebatte in der Union Befeuert statt beruhigt Lothar Schmalen, Düsseldorf
Bielefeld (ots)
Vielleicht hat der besonnene Ostwestfale Ralph Brinkhaus gehofft, durch seinen Hinweis auf Annegret Kramp-Karrenbauer als die natürliche Kanzlerkandidatin der Union nach Merkel - schließlich ist sie die Parteivorsitzende - etwas mehr Ruhe in die aufgeregte CDU zu bringen. Lange segelte die in der Wählergunst einbrechende Union im Windschatten der Existenzkrise der Sozialdemokratie. Doch spätestens seit sie in Umfragen von den Grünen überholt wurde, befindet auch sie sich in Panik. Erreicht hat Brinkhaus das Gegenteil. Mit seinen Äußerungen hat er die Personaldebatte um Kramp-Karrenbauer erst richtig befeuert. Der eine potenzielle Mitbewerber - Ministerpräsident Armin Laschet - macht hinter der Kandidatin Kramp-Karrenbauer gleich ein dickes Fragezeichen, der andere - der nur knapp geschlagene Rivale Friedrich Merz - spricht von einer "irren Diskussion" zur Unzeit. Nervenstärke geht anders. Die CDU steht in der Gefahr, den gleichen Fehler zu machen wie die andere ehemals große Volkspartei, die SPD. Wenn das Publikum auch sie nur noch als zerstrittenen Haufen wahrnimmt, in dem es immer nur um die Vergabe von Posten geht, wird auch bei ihr die Abwärtsspirale schwer zu bremsen sein. Die Sozialdemokraten können ein Lied davon singen.
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