Wie Merkel auf der SPD-Seite Platz nehmen wollte
Nicht genügend Platz für Unionsspitze bei ersten Koalitionstreffen mit neuer Führung der Sozialdemokraten
Neue Westfälische Bielefeld (ots)
Bielefeld. Die scheidende Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat zum Ende ihrer Amtszeit offenbar besonderen Wert auf einen gleiche Nähe zu den Koalitionspartnern SPD, CDU und CSU gelegt. Das berichtet die in Bielefeld erscheinende Neue Westfälische in ihrer Mittwochsausgabe und schildert eine besondere Anekdote zur Sitzverteilung in den ersten Koalitionsrunden mit der neu gewählten SPD-Führung.
Danach musste im ersten Gespräch mit den Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans am 19. Dezember 2019 die strenge Sitzordnung der Koalitionäre offenbar durchbrochen werden. Auf Unionsseite saßen damals den Sozialdemokraten von links nach rechts CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt, CSU-Chef Söder, die Bundeskanzlerin, die noch amtierende CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer und Kanzleramtsminister Helge Braun gegenüber. Damit waren dort alle Plätze belegt. Für Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus soll nichts mehr frei gewesen sein.
Auf SPD-Seite - mit Norbert Walter-Borjans, der Kanzlerin gegenüber sowie Vizekanzler Olaf Scholz rechts und Saskia Esken mit Fraktionschef Rolf Mützenich links neben ihm - war noch ein Platz neben Mützenich frei. Ihn boten die Sozialdemokraten Ralph Brinkhaus an. Der habe ihn auch angenommen, schreibt die Zeitung.
Beim zweiten Treffen der Gruppen am 29. Januar 2020 habe dann Kanzlerin Angela Merkel selbst bei einer Frozzelei vor der erneuten Sitzverteilung reklamiert, dieser Sitz auf SPD-Seite sei ja dann wohl eher ihr Platz. Die Neue Westfälische bezieht sich in ihrem Bericht auf die Darstellungen von Teilnehmern der Runde.
Merkel habe dann allerdings schließlich ihren Sitz doch auf der Unionsseite eingenommen, so die Zeitung.
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