Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
VKU kritisiert Forderungen der Bundesnetzagentur
Regulierung des Wassermarktes gefährdet Versorgungssicherheit
Berlin (ots)
Bereits 2010 hat die Bundesregierung in einer Stellungnahme den Regulierungsforderungen im Wasserbereich der Monopolkommission eine klare Absage erteilt. "Damit hat die Bundesregierung die grundlegenden Bedenken der kommunalen Wasserwirtschaft aufgegriffen, dass die bewährten Kontrollinstrumente ausreichend sind und es eine Regulierung wie im Energiesektor nicht geben kann", so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). "Dies sollte auch die Bundesnetzagentur als nachgeordnete Behörde zur Kenntnis nehmen, die anscheinend nach neuen Betätigungsfeldern sucht. Denn an den Argumenten der Regierung hat sich bis heute nichts geändert."
Ein Vorteil für die Verbraucher ist aus Sicht der VKU nicht zu erkennen. "Wasserversorgung ist eine kommunale Kernaufgabe der örtlichen Daseinsvorsorge. Kommunale Unternehmen sorgen für eine zuverlässige und qualitativ hochwertige Trinkwasserversorgung", erklärt Reck. "Bei einer Fokussierung allein auf die Wasserpreise und einer Reduzierung der Wasserwirtschaft auf eine reine Ökonomiediskussion werden Qualität, Versorgungssicherheit und Umweltschutz nicht in erforderlichem Umfang berücksichtigt. Zudem steht hinter dem Lebensmittel Wasser eine Vielzahl von Dienstleistungen, die von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sind. Dies führt zwangsläufig zu unterschiedlichen Preisen", so Reck weiter.
Die Aussagen der Bundesnetzagentur können auch nicht mit Verbraucherinteressen begründet werden, denn diese wollen keine Regulierung. Das bestätigen Haushaltskundenbefragungen von dimap und emnid. Demnach finden über 75 Prozent der Verbraucher ihren Wasserpreis angemessen. Über 90 Prozent sind mit der Versorgungssicherheit und der Qualität der kommunalen Wasserwirtschaft zufrieden.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt rund 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in der Abwasserentsorgung.
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