Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
VKU zum 6. Weltwasserforum
Umwelt- und ordnungspolitische Ziele müssen Hand in Hand gehen
Brüssel (ots)
In dieser Woche treffen sich in Marseille Vertreter der Wasserwirtschaft und Politiker aus der ganzen Welt, um beim 6. Weltwasserforum nach Lösungen zur Erreichung der Wasserversorgungssicherheit zu suchen. Im Mittelpunkt der Diskussionen steht der Zugang zu Wasser für alle, eine nachhaltige Wassernutzung sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf den Wassersektor. Damit knüpft die Diskussion eng an die Debatte, die die EU Kommission derzeit in Brüssel mit den Vertretern der europäischen Wasserwirtschaft führt. Das Jahr 2012 ist von Umweltkommissar Janez Potocnik zum "Jahr des Wassers" ausgerufen worden.
"Der Verband kommunaler Unternehmen begrüßt ausdrücklich den hohen Stellenwert, der dem Umweltgut Wasser damit in der europäischen Umweltpolitik eingeräumt wird", so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU). Die Wasserpolitik gehört zu einem der ältesten umweltpolitischen Tätigkeitsbereiche der Umweltpolitik der Europäischen Union und verfügt mit der Wasserrahmenrichtlinie über einen umfassenden Rahmen. "Trotz der grundsätzlichen Leistungsfähigkeit der Richtlinie bestehen aber Unzulänglichkeiten insbesondere im Zusammenspiel mit anderen europäischen Politikfeldern. Der Blueprint bietet die große Chance, dass sich der Schutz für Wasserressourcen in Europa nachhaltig verbessert", so Reck.
Reck forderte, dass die Direktionen der EU stärker in den Dialog treten. "Es kann nicht sein, dass die Generaldirektion Umwelt lobenswerte Ziele hinsichtlich einer effizienteren Nutzung von Wasserressourcen definiert und die Generaldirektion Binnenmarkt diese Ziele mit vergaberechtlichen Vorgaben beispielsweise bei den Dienstleistungskonzessionen wieder konterkariert." Der VKU kritisiert insbesondere die Initiative zu Dienstleistungskonzessionen. "Die Europäische Kommission setzt bewährte Strukturen in der Trinkwasserversorgung und der Abwasserentsorgung aufs Spiel, deren ökologische Leistungsfähigkeit ihren eigenen Berichten zu entnehmen ist. Umwelt- und ordnungspolitische Ziele müssen Hand in Hand gehen", so Reck abschließend.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in der Abwasserentsorgung.
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