Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
VKU zum Emissionshandel in der Europäischen Union
Investitionen in emissionsarme Technologien benötigen die richtigen Anreize
Berlin (ots)
Vor dem Hintergrund der aktuellen Preisentwicklung für Emissionshandelszertifikate hat die Europäische Kommission gestern einen Vorschlag für ein sogenanntes back-loading (die Zurückstellung der Auktion von Zertifikaten) auf einen späteren Zeitpunkt vorgelegt. Dazu sagt Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler Unternehmen (VKU): "Der VKU begrüßt grundsätzlich den Vorstoß der Europäischen Kommission, künftig die richtigen Anreize für Investitionen in emissionsarme Technologien zu setzen."
Bedingt durch die Wirtschaftskrise herrscht eine Überversorgung an Emissionshandelszertifikaten im Markt. Preise von derzeit acht Euro pro Zertifikat setzen unzureichende Anreize für Anlagenbetreiber, um in emissionsärmere Technologien zu investieren. "Den Vorschlag der Europäischen Kommission, 900 Millionen Zertifikate vorerst zurückzuhalten und ab 2019 in den Markt zurückzuführen, bewerten wir als unzureichend. Um die richtigen Anreize zu schaffen, muss dieser Schritt durch nachhaltige strukturelle Reformen flankiert werden", so Reck.
Der VKU begrüßt, dass die Europäische Kommission dazu im Carbon Market Report 2012, der in dieser Woche vorgestellt werden soll, langfristige Maßnahmen zur Stützung des Emissionshandelssystems anstoßen will. Der VKU gibt zu bedenken, dass diese Maßnahmen nicht zu Wettbewerbsverzerrungen führen dürfen. Dies gilt insbesondere für Wärme aus Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen (KWK), die im Gegensatz zu weiteren Wärmeressourcen dem Emissionshandelssystem unterliegen und nicht benachteiligt werden dürfen.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400 kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie, Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 235.000 Beschäftigten wurden 2010 Umsatzerlöse von rund 95 Milliarden Euro erwirtschaftet und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 49,1 Prozent in der Strom-, 58,4 Prozent in der Erdgas-, 77,2 Prozent in der Trinkwasser-, 60,0 Prozent in der Wärmeversorgung und 16,5 Prozent in der Abwasserentsorgung.
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