Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU)
VKU zum Vorschlag der EU-Kommission
Reduktion des Plastiktütenverbrauchs in Europa ist wichtiger Beitrag zur Abfallvermeidung
Brüssel (ots)
Die Europäische Kommission hat heute einen Vorschlag mit Maßnahmen zur Reduzierung von Plastiktüten in der Europäischen Union vorgelegt. Mit dem Entwurf, der eine Änderung der Verpackungsrichtlinie vorschlägt, soll insbesondere der Verbrauch von leichten Plastiktüten unter 0,05 Millimeter Foliendicke reduziert werden. Wie dies konkret erfolgt, überlässt die EU-Kommission den Mitgliedstaaten. Zu den nationalstaatlichen Maßnahmen können zum Beispiel Reduktionsziele, wirtschaftliche Instrumente oder Restriktionen beim Vertrieb zählen, wie die Unterbindung der kostenfreien Abgabe von Plastiktüten.
Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) begrüßt die Initiative der EU-Kommission. "Die Reduktion von Plastiktüten ist ein wichtiger Beitrag zur Abfallvermeidung", so Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des VKU. Aufgrund der zwischen den Mitgliedstaaten der Europäischen Union bestehenden Unterschiede bei den gesetzlichen Regelungen in Bezug auf Plastiktüten nimmt die EU-Kommission von einheitlichen Reduktionszielen zunächst Abstand. Sie plädiert dafür, dass die Mitgliedstaaten individuell eigene Reduktionsziele definieren. Vor diesem Hintergrund fordert der VKU die Bundesregierung auf, die Vorgaben rasch umzusetzen und strenge Reduktionsziele zu erlassen, die dem auch sonst hohen Umweltschutzniveau in Deutschland Rechnung tragen.
Angesprochen sind aber auch die Verbraucher. Sie können bereits jetzt beim Einkaufen auf Plastiktüten verzichten und so Plastikabfall vermeiden. Um auf das Thema aufmerksam zu machen, unternehmen die kommunalen Abfallwirtschaftsbetriebe in Deutschland zahlreiche Aktivitäten zur Sensibilisierung der Bevölkerung. So ruft der VKU gemeinsam mit dem Naturschutzbund Deutschland und dem Bundesumweltministerium auch in diesem Jahr wieder dazu auf, sich an der Europäischen Woche zur Abfallvermeidung zu beteiligen, die vom 16. bis 24. November 2013 stattfinden wird. Organisationen und Initiativen, Kommunen und Entsorgungsunternehmen, Bildungs- und Kultureinrichtungen, Handel und Industrie sind angehalten, sich mit ihren Möglichkeiten an der Aktionswoche zu beteiligen.
Hintergrund:
Laut EU-Kommission benutzt ein EU-Bürger im Durchschnitt jährlich rund 198 Plastiktüten, die meisten von ihnen nur einmal. Das Gesamtvolumen der Kunststoff-Tragetaschen, die in Europa im Jahr 2010 produziert wurden, betrug 1,61 Millionen Tonnen. Geringes Gewicht und Größe von Plastiktüten bedeuten, dass sie oft nicht im Kreislauf der Abfallwirtschaft verwertet werden, sondern in der Umwelt und letztlich im Meer landen, wo sie hunderte von Jahren benötigen, um wirklich zu zerfallen. Vorher entstehen jedoch winzige Teilchen, welche die Gewässer und Böden belasten und von Meerestieren versehentlich verschluckt oder für Nahrung gehalten werden; so gelangen sie in die Nahrungskette oder führen gar zum Tod der Tiere. Milliarden von Kunststoffteilchen schwimmen bereits in den Weltmeeren. Sie können bis zu ihrem Zerfall auch Chemikalien an die Umwelt abgeben, die als Zusatzstoffe verwendet wurden und ihrerseits schädlich sind. Aufgrund der hohen Entsorgungsqualität ist dies in Deutschland jedoch weniger ein Problem. Hier liegt das Ziel vielmehr in der Verschwendung von Ressourcen.
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