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Das Böse in uns - Warum nur wenige Menschen von Grund auf böse sind

Hamburg (ots)

Fast täglich berichten die Medien von
schrecklichen Verbrechen, die vielen unbegreiflich scheinen. Der 
Psychiater und forensische Gutachter Professor Dr. Theo R. Payk 
beschäftigt sich in seinem Buch "Das Böse in uns" mit den Ursachen 
solcher Taten.
"Nicht jeder kann zum Monster werden", sagt Payk im Gespräch mit der 
Frauenzeitschrift FÜR SIE (16/2008; EVT: 22. Juli). Tatsächlich gebe 
es Hinweise, dass bei besonders rücksichtslosen Gewalttätern minimale
Hirnveränderungen vorliegen. "Anders lassen sich das antisoziale 
Verhalten und der Mangel an Mitleid nicht erklären."
Die drei Haupttriebfedern für furchtbare Verbrechen seien Gier, 
Hass und Intoleranz. Dabei sei das Aggressionspotenzial bei Männern 
aufgrund ihres höheren Testosteron-Anteils ausgeprägter. "Laut 
Kriminalstatistik sind Männer an Mord und Totschlag etwa zehnmal mehr
beteiligt als Frauen", verdeutlicht Payk.
Weibliche Taten wie Kindstötung oder -vernachlässigung schockierten 
daher umso mehr, zumal solche Taten ans Mark des Gemeinschaftssinns 
gingen. "Wenn die natürliche Beziehung der Mutter zum Kind so schlimm
deformiert ist, ängstigt das." Die Täterinnen seien meist 
überforderte, verzweifelte Mütter, die kaum wüssten, was sie tun.
Überhaupt seien nur wenige Menschen fähig, Gewalt mit einer 
Tötungsabsicht auszuüben. "Neben dem Aggressionspotenzial existiert 
eine starke Tötungshemmung", erklärt der Psychiater. "Auch sie ist 
evolutionär sehr alt." Hintergrund sei die Erfahrung, dass die Horde 
nur als Gemeinschaft bestehen kann. Normalerweise könne der Mensch 
daher nur in äußerster Notwehr töten. Dieses Gesetz gelte indes nur 
für den Einzelnen. "Durch sozialen Druck, Massenhysterie und 
Indoktrination können viele so fanatisiert werden, dass sie in einen 
ethischen Abgrund gerissen werden", sagt Payk. So entstünden 
Bürgerkriege, Terror, Völkermorde.
Der Experte macht aber auch darauf aufmerksam, dass die Wirkung 
von ganz alltäglichen Gemeinheiten und Intrigen nicht unterschätzt 
werden dürfe. "Sie zerstören schleichend. Sie machen Menschen krank, 
physisch und psychisch." Fatal sei, dass durch die modernen Lebens- 
und Arbeitsverhältnisse egoistisches Verhalten gefördert würde. Der 
Zusammenhalt der Gesellschaft würde so auf Dauer zerstört. Payks 
Gegenstrategie: "Wir müssen die Kinder zu Friedfertigkeit, Toleranz 
und Solidarität erziehen!"
Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.
Rückfragen bitte an:
Kerstin Bode
Redaktion FÜR SIE
Ressortleitung Report
Tel. 040/2717-3517
Fax  040/2717-2090
E-Mail:  kerstin.bode@fuer-sie.de

Pressekontakt:

Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de

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