Die Suche nach mehr - Warum eine Midlife-Sinnkrise völlig normal ist
Hamburg (ots)
Wer in der Mitte seines Lebens von Zweifeln und der Sehnsucht nach einem anderen Leben heimgesucht wird, befindet sich in bester Gesellschaft. Wie die Frauenzeitschrift FÜR SIE in ihrer aktuellen Ausgabe (26/08; EVT: 9. Dezember) berichtet, sinkt die Zufriedenheit mit dem eigenen Leben mit durchschnittlich 44 Jahren auf einen Tiefpunkt - weltweit und unabhängig von arm oder reich. Das ergab die Studie eines britisch-amerikanischen Forscherteams zum Wohlbefinden. In Deutschland liegt das Alter, in dem die Unzufriedenheit am größten ist, demnach bei 42 Jahren. Für Experten nicht weiter verwunderlich, schließlich bleibt in der sogenannten Rushhour des Lebens zwischen 25 und Anfang 40 wenig Zeit für Innehalten und Selbstreflexion.
"Es ist ein natürliches Bedürfnis, in der Mitte des Lebens innezuhalten und Bilanz zu ziehen", sagt die Nürnberger Psychotherapeutin Michaela Nüssel. "Die Fragen, die in dieser Lebensphase auftauchen, haben nichts mit Versagen zu tun." Vielmehr biete die Sinnkrise eine große Chance. Denn wer die Unsicherheit über die eigene Lebensführung konstruktiv angeht, kann neue Perspektiven für die zweite Lebenshälfte entdecken.
"Menschen empfinden ihr Leben als glücklich und gelungen, wenn sie sich in dem wiederfinden, was sie tun", weiß der Psychologe Christoph Schmidt-Lellek. Viele Menschen stellten aber fest, dass Zufälle oder rasche Entscheidungen sie in ungewollte Lebensumstände gebracht hätten. "Es lohnt sich, dann noch einmal die Hebel anzusetzen und bestimmte Bereiche seines Lebens neu zu gewichten."
Schließlich liegt noch das halbe Leben vor einem. Und es muss nicht immer der große Umbruch sein. Therapeutin Nüssel empfiehlt, eine Liste mit persönlichen Zielen anzulegen, um sich diese persönlichen Wünsche mit der Zeit zu erfüllen. Danach könne sich man neue Ziele setzen und dem Leben neue Impulse geben. So habe man seine eigenen Bedürfnisse stets vor Augen und können ihnen nachgehen - ein grundlegendes Element der Selbsterkenntnis. Wichtig sei, behutsam mit sich selbst umzugehen und sich für etwaige Fehlentscheidungen nicht zu bestrafen. Schließlich sei man in der Midlife-Sinnkrise ebenso verletzlich wie in der Pubertät.
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