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Der Mann - das unfähige und untreue Wesen
"Neun Orgasmen sind normal"

Hamburg (ots)

Neun Orgasmen nacheinander - das sollte nach
Ansicht der kalifornischen Sexualforscherin Lonnie Barbach eigentlich
normal sein. "Aber es bleibt selten", bedauert die Professorin in
einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht der Hamburger
Frauenzeitschrift FÜR SIE. Denn in der Regel seien nur Frauen dazu
fähig, gleich mehrmals hinter einander einen sexuellen Höhepunkt zu
erreichen. "Männer verabschieden sich meist nach dem ersten oder
zweiten High." Zur Entschuldigung der Männer führt die Expertin
allerdings an, dass hinter der Unfähigkeit "keine böse Absicht
steckt". Das bestätigen sogar männliche Spezialisten.
Die natürlichen "Erregungskurven" von Mann und Frau seien einfach
grundverschieden, glaubt Lonnie Barbach aufgrund ihrer Studien. Der
Mann erreiche quasi von Natur aus schnell seinen Orgasmus und "kippt
gleich wieder in die Nüchternheit". Die Frau könne dem gegenüber beim
Sex "einen langsamen Aufstieg" erleben, "ein sachtes Hinabgleiten und
noch höheres Wiederaufsteigen, dann wieder hinab, noch höher hinauf
..." Aber in der Realität kämen die Frauen eben nur sehr selten in
diesen Genuss, weil "der längst schon abgetörnte Mann aufstehen oder
einschlafen will."
Der britische Evolutionsforscher Ralph Drury bestätigt die Thesen
von Lonnie Barbach in der FÜR SIE. Er sieht in der
Entwicklungsgeschichte des Mannes die Ursache für seine Unfähigkeit
zu mehrmaligen Orgasmen. Die Jahrmillionen als nomadische Jäger
hätten bei den Männern einfach diese betrüblichen Spuren
hinterlassen. Auf der Pirsch habe der Mann sich weder ein Vorspiel
noch ein Nachspiel und schon gar nicht einen ausführlichen Orgasmus
leisten können. Drury: "Die Jäger waren tagelang allein unterwegs.
Wenn sie eine Triebabfuhr brauchten, musste das schnell und
unsentimental gehen."
Mit der Entwicklungsgeschichte der Menschen hat nach Ansicht des
US-amerikanischen Nobelpreisträgers Stanley Cohen auch der Hang zur
Untreue bei vielen Männern zu tun. "Jeder Mensch trägt in seinen
Genen den Auftrag, den Fortbestand der Art zu sichern. Die Frau tut
es, indem sie einen sorgsam ausgewählten Mann zur Ernährung und zum
Schutz an sich bindet. Der Mann sichert den Fortbestand am besten,
indem er seine Gene möglichst vielfältig verteilt, vor allem auf
fruchtbare, also junge Frauen", sagt Cohen in der FÜR SIE.
Psychologen wie der US-Professor George Smalley meinen deswegen
sogar, jeder Mann würde ein Leben lang promisk sein, wenn er nicht
durch Gesetze und ethische sowie moralische Grenzen eingeschränkt
würde.
In einer europaweiten Studie über Untreue von Männern und Frauen
hat der Brüsseler Professor Léo Jammes darüber hinaus einen weiteren
gravierenden Unterschied zwischen den Geschlechtern festgestellt:
"Frauen gehen fremd, wenn sie mit der Beziehung unzufrieden sind.
Männer gehen fremd, wenn sie mit der Beziehung zufrieden sind." So
unterschiedlich ist es im menschlichen Leben. Doch selbstverständlich
gibt es auch treue Männer. Wahrscheinlich kommt allerdings Woody
Allen der Wahrheit am nächsten, wenn er behauptet, dass es dafür
höchstens drei Gründe gebe: "Bequemlichkeit, Mangel an Gelegenheit
oder die eiserne Regentschaft einer Ehefrau."

Rückfragen bitte an:

Redaktionsbüro Jörg Mandt
Tel.: 040 / 80 80 347-10
E-Mail: jmandt1@aol.com

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