Familientherapeutin: Erwachsene sollten von Kindern lernen
Bei Fantasie und Kommunikation sind die Kleinen oft weit überlegen
Hamburg (ots)
Erwachsene sollten von Kindern lernen. Die Diplom-Psychologin und Familientherapeutin Dr. Angelika Faas sagte in einem Interview der Zeitschrift FÜR SIE, Kinder seien begeisterungsfähig und unverfälscht. Da sie noch keine schlechten Erfahrungen gemacht hätten und keine Hintergedanken kennten, gingen sie offen und positiv auf ihre Umwelt zu. Kinder könnten dank ihrer Vorstellungs- und Improvisationsgabe aus nichts etwas machen. Wie ein Schwamm saugten sie alles aus ihrer Umgebung auf, und schon werde etwas völlig Neues daraus. "Während wir Erwachsenen lange abwägen, ob eine Idee gut oder schlecht, ein Gedanke zu fantastisch oder gar albern ist, sprechen Kinder einfach alles aus, was ihnen in den Sinn kommt", sagt Faas. Dabei könnten sich die Erwachsenen die kindlichen Gedankenspiele durchaus zum Vorbild nehmen. Denn gerade in der heutigen Arbeitswelt habe Kreativität, die nichts anderes als eine Form der Fantasie sei, immens an Bedeutung gewonnen, heißt es dazu in der FÜR SIE. Neue Ideen, neue Wege seien in allen Branchen gefragt und die beste Voraussetzung, gutes Geld zu verdienen.
Kinder sind nach den Worten der Familientherapeutin in der Lage, "völlig im Hier und Jetzt zu leben". Während die Eltern planten und organisierten, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit schaffen wollten und dabei auch noch in Hektik und Stress gerieten, trödelten die Kleinen lässig durch den Tag. Viele Eltern würde diese Gabe der Kinder eher als Nachteil empfinden. "Heute muss alles schnell gehen. Selbst kleine Kinder werden zur Eile ermahnt", kritisiert die Züricher Psychologin Teresa Dawson, die sich auf die Kommunikation zwischen Eltern und Kindern spezialisiert hat. Dabei gehe ein Lebensgefühl verloren, das heute kaum noch jemand kenne: müßig sein. Faas sagte, Kinder lebten das Motto: Genieße den Tag. Eltern sollten sich trotz aller Belastung immer wieder bemühen, Zeit zu finden für ein paar ungestörte Augenblicke, in denen nur sie und die Kinder zählten.
Vor allem im Bereich der Kommunikation können die Erwachsenen nach Überzeugung der Familientherapeutin viel lernen. Kinder hätten Spaß daran. "Sie entdecken sich selbst im Kontakt mit anderen und sind dabei völlig wertfrei." Vorurteile kennten sie nicht. Darum könnten sie so offen und unbefangen auf andere zugehen. Ob der Nachbarsjunge Deutscher oder Türke sei, spiele für sie keine Rolle, Hauptsache sei, man könne schön mit ihm toben. Ob die neue Freundin ärmer oder wohlhabender sei als man selbst, sei ganz egal. Solche Kriterien spielten nur unter Eltern eine Rolle. "Auch Erwachsene könnten im Umgang mit anderen Menschen viel öfter auf ihre eigene Intuition vertrauen, "statt distanziert und voller Vorbehalte - und sei es auch zum Selbstschutz - auf andere zu reagieren". Eine mürrische Miene verschließe viele Kontaktmöglichkeiten. "Ein Lächeln hingegen öffnet Türen. Und es lohnt sich, zu entdecken, was Kinder anscheinend instinktiv wissen: Es bringt Spaß, andere zur Freundlichkeit zu verlocken," erklärt Faas.
Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung frei.
Rückfragen bitte an:
Media Consulting Jörg Mandt
Tel.: 040 / 80 80 347-10
E-Mail: jmandt1@aol.com
Original-Content von: Jahreszeiten Verlag, FÜR SIE, übermittelt durch news aktuell