"Superstar"-Trend: Eltern pushen ihre Kinder
Hamburg (ots)
Immer mehr Eltern wollen ihre Kinder zu "Superstars" machen und stürmen die Casting-Agenturen. Nicht unproblematisch: "Eltern können oft nicht abschätzen, ob sie ihr Kind überfordern", sagt die Kölner Psychologin Juliana Alon, die auch die RTL-"Superstars" betreut hat, in der aktuellen FÜR SIE. "Sie legen ihre eigenen Maßstäbe an oder wollen unerfüllte Träume durch die Kinder realisieren," so die Expertin. Sie warnt: "Je höher die Erwartungen, desto bitterer die Enttäuschungen, wenn's nicht klappt."
Der Ehrgeiz der Eltern kennt offenbar keine Grenzen, wie Ines Stenwald, Gründerin der Berliner Kindercasting-Agentur Tivini, weiß. "Die rufen zweimal pro Woche an und fragen, wann ihr Kind endlich eingeladen wird." Dieses Engagement hat oft einen gegenteiligen Effekt. "Kinder, die nicht von sich aus wollen, sind vor der Kamera oft so verklemmt, dass sie keine Chance mehr haben", erläutert Stenwald. Und nur schön zu sein, reicht längst nicht. Das Aussehen sei "wichtig, aber nicht ausschlaggebend", betont Produzent Günther Berle.
Seit keine spezielle Lizenz mehr erforderlich ist, eröffnen ständig neue Kinder-Casting-Agenturen. Darunter sind zahlreiche schwarze Schafe. Um ihnen zu entgehen, sollten Eltern darauf achten, dass die Agentur ein eigenes Büro hat und Informationsgespräche und Fototermine vor Ort anbietet. Im Zweifel sollten Eltern beim Gewerbeaufsichtsamt nachfragen, was über die Firma bekannt ist.
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