Umfrage: Frauen würden eher auf Sex verzichten als auf TV-Romanzen
Hamburg (ots)
Hamburg Schnulzen im Fernsehen sind für Frauen wichtiger als Sex. Das hat eine aktuelle GEWIS-Umfrage unter 1.091 Frauen im Auftrag der Zeitschrift FÜR SIE ergeben (erscheint am 21.3.06). Auf die Frage, auf welchen Genuss sie innerhalb eines Monats am wenigsten verzichten könnten, hielten nur sechs Prozent der Frauen es für problematisch, in dieser Zeit keinen Sex haben zu dürfen. Auf Sport wollten 17 Prozent auf keinen Fall verzichten, auf ein langes Schaumbad 19 Prozent, auf Schokolade 23 Prozent. Das Genuss-Erlebnis Nummer eins aber, auf das die meisten der befragten Frauen, nämlich 35 Prozent, unter keinen Umständen einen Monat lang verzichten wollten, ist das wohlige Gefühl einer schnulzigen TV-Romanze.
Und das Schöne dabei: Wissenschaftler raten, sich persönliche Genuss-Erlebnisse dieser Art von niemandem miesmachen zu lassen! Denn Genuss gehört zum glücklichen Leben und ist naturgegeben. So hilft etwa die Freude am guten Geschmack, unseren Energiehaushalt zu steuern. Weil wir nicht wie die meisten Tiere auf eine bestimmte Nahrungsgruppe beschränkt sind, brauchen wir - evolutionsbiologisch gesehen - den Geschmackssinn, um die Vielzahl der für uns in Frage kommenden Nahrungsmittel zu bewerten. Genuss und Ekel geben uns Hinweise, was uns vermutlich bekommt und was eher nicht. Und ersparen uns so kraftraubende Fehlversuche. Dieser Mechanismus lässt sich auch auf andere Lebensbereiche übertragen. Das Glücksgefühl beim Sehen einer TV-Romanze ist also ebenfalls etwas Gutes. "Genuss ist das Signal, dass der Organismus bekommt, was er braucht", bringt es Stefan Klein, Wissenschaftsjournalist und Autor des Bestsellers "Die Glücksformel", auf den Punkt.
Nicht zu verwechseln sind allerdings Genuss und Luxus. Ein Beispiel: Der erste Löffel Kaviar mag noch entzücken, aber nach der dritten Dose Beluga reagieren wir nur noch mit Langeweile. Wir können uns den Genuss zwar etwas kosten lassen, aber wahrer Genuss ist nicht käuflich. Er ist immer eine Frage des richtigen Augenblicks.
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