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"Panorama" und NDR Info: Massiver Missbrauch von Hustenmitteln als Droge - Experten fordern Rezeptpflicht

Hamburg (ots)

Hustenmittel mit dem Wirkstoff "Dextromethorphan"
(DXM) werden in erheblichem Umfang als Droge missbraucht. In 
Internetforen schildern Jugendliche ihren Umgang mit dem gefährlichen
Wirkstoff, der bei starker Überdosierung ähnlich schwere 
Rauschzustände wie LSD und Opium verursacht. Nach einer neuen 
Erhebung des "Giftnotrufs Berlin" gibt es jedes Jahr 10 bis 15 Fälle 
von Patienten, die mit massiven DXM-Vergiftungserscheinungen in 
Krankenhäuser eingeliefert werden. Die Dunkelziffer schätzt Ingrid 
Koch vom Berliner Giftnotruf in dem NDR-Politikmagazin "Panorama" 
(Sendung: Donnerstag, 18. Oktober, 22.00 Uhr, Das Erste) auf das 
"Hundertfache". Für Ingrid Koch ist der "einzige Weg die 
Verschreibungspflicht, alles andere ist sinnlos".
Auf "Panorama"-Anfrage sicherte das zuständige "Bundesinstitut für
Arzneimittel und Medizinprodukte" (BfArM) zu, man werde "den Fällen 
intensiv nachgehen". Bisher hielt das BfArM eine 
Verschreibungspflicht für DXM allerdings für überflüssig und sprach 
noch im August von "lediglich drei bis fünf Fällen pro Jahr".
DXM ist Bestandteil der meisten zur Zeit rezeptfrei in Apotheken 
erhältlichen Hustenmittel, so etwa von "Wick Husten-Sirup", 
"Ratiopharm Hustenstiller" oder "NeoTussan Hustensaft". Auf Anfrage 
von "Panorama" betonten mehrere Hersteller, ihre Hustenmittel seien 
sichere Medikamente. Bernd Eberwein, Geschäftsführer des 
"Bundesverbands der Arzneimittelhersteller" in Bonn, erklärte, man 
wolle   die  neue Faktenlage "prüfen".
Anders als  in Deutschland werden in den USA die Folgen des 
DXM-Missbrauchs amtlich erfasst. Die "Food and Drug Administration" 
hat fünf Todesfälle registriert, außerdem warnt sie vor "Hirnschäden,
epileptischen Anfällen und Herzrhythmusstörungen".
18. Oktober 2007 / IB

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