NDR Info exklusiv: Pläne für Schulungszentrum des Rechtsextremisten Rieger offenbar vor dem Aus
Hamburg (ots)
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Die Pläne des bekannten Hamburger Rechtsextremisten Jürgen Rieger für ein Schulungszentrum auf dem so genannten "Heisenhof" im niedersächsischen Verden stehen offenbar vor dem endgültigen Aus. In einer spektakulären Polizeiaktion sind nach Informationen von NDR Info von Rieger dort abgestellte Militärfahrzeuge aus der Nazi-Zeit beschlagnahmt worden.
Der als Anwalt tätige Rieger hatte das rund 26 Hektar große Gelände einer ehemaligen Bundeswehrkaserne in der Gemeinde Dörverden im März 2004 erworben, um dort eine Schulungsstätte für Neonazis einzurichten. Rieger handelte damals für eine in England registrierte Firma namens "Wilhelm Tiedjen Stiftung Ltd.". Diese Firma wurde im vergangenen Jahr aus dem englischen Register gestrichen, nachdem Rieger es offenbar versäumt hatte, notwendige Bilanzunterlagen vorzulegen.
Der Abtransport seiner Militärfahrzeuge erfolgte auf Veranlassung des Anwalts Görge Scheid, der als Nachtragsliquidator für das Heisenhof-Gelände eingesetzt ist. Sein Büro hat den Abtransport der Fahrzeuge gegenüber NDR Info bestätigt. Der Rechtsextremist Jürgen Rieger aus Hamburg ist nach eigenen Angaben ein "Verehrer von Adolf Hitler". Niedersachsens Verfassungsschutz bezeichnet ihn als "fanatischen Rassisten". Der offenbar vermögende Rieger hatte seine Sammlung von Militärfahrzeugen aus der Nazi-Zeit auf dem Heisenhof-Gelände gelagert.
Der Abtransport bedeutet nach Einschätzung des früheren Bürgermeisters der Gemeinde Dörverden, Heiner Falldorf (SPD), eine schwere Niederlage für Rieger. Gegenüber NDR Info sagte Falldorf: "Das ist hoffentlich der Anfang vom Ende dieser Affäre." Riegers Pläne für ein Neonazi-Schulungszentrum in der Region hatten die Gemeinde Dörverden und den Landkreis Verden bundesweit in die Schlagzeilen gebracht. Ziviler und politischer Widerstand sowie ein entschlossenes Vorgehen von Landkreis- und Gemeindeverwaltung hatten die Umsetzung von Riegers Plänen bisher verhindert. Betroffen vom Vorgehen des Liquidators ist nach Informationen von NDR Info auch der niedersächsische Landesverband der rechtsextremistischen NPD. Nach NDR Info vorliegenden Unterlagen hatte die Partei mehre tausend Wahlplakate und Plakatständer auf dem Heisenhof eingelagert. Auch sie wurden abtransportiert.
Jürgen Rieger war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
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26. November 2007
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