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Offener Brief zu "Anne Will": NDR Intendant Marmor antwortet, Managerkreis entschuldigt sich

Hamburg (ots)

NDR Intendant Lutz Marmor hat am Mittwoch (16.
April) auf einen Offenen Brief des Managerkreises der 
Friedrich-Ebert-Stiftung zur Sendung "Anne Will" vom 30. März 
geantwortet. Bereits am Montag (14. April) hatte der Managerkreis von
sich aus einen Teil der Vorwürfe zurückgezogen und sich beim NDR 
entschuldigt. Im Folgenden geben wir beide Schreiben im Wortlaut 
wieder.
*
Offener Brief - Antwort von NDR Intendant Lutz Marmor vom 16. 
April 2008
Sehr geehrter Herr Pfeiffer, sehr geehrter Herr Dr. Domitra, sehr 
geehrter Herr Prof. Dr. Afheldt,
Sie haben sich in Form eines Offenen Briefes am 10. April 2008 an 
die Öffentlichkeit gewandt und kritisieren darin vehement die "Anne 
Will"-Sendung vom 30. März 2008, die sich unter dem Titel 
"Extra-Portion für Rentner - die Jungen zahlen die Zeche" 
schwerpunktmäßig mit der 1,1%-igen geplanten Rentenerhöhung befasste.
Die in diesem Brief enthaltenen Vorwürfe weisen wir entschieden 
zurück:
1. Die von Ihnen bemängelte Filmeinspielung zeigte die jüngsten 
Aktien-Kursentwicklungen der Unternehmen Telekom, Daimler und 
Siemens. Zur Illustration der Kursschwankungen diente eine 
Achterbahnfahrt. Der Film verdeutlichte damit, dass die private 
kapitalgedeckte Vorsorge nicht in jedem Fall als gesicherte Form 
einer Altersversicherung gelten kann. Es kommt zum Beispiel auch auf 
den Zeitpunkt an, zu dem man in Rente geht.
2. Sie werfen uns vor, in der Sendung sei fälschlicherweise über 
einen Rentenbeitragssatz von unter 20 % diskutiert worden. Fakt sei, 
dass der Beitrag von Arbeitgebern und Arbeitnehmern heute bei knapp 
40 % liege. Dass dies falsch ist, haben Sie ja mittlerweile selbst 
erkannt, wie Ihr zweiter Brief an uns - diesmal allerdings nicht in 
offener Form - belegt. Der Rentenbeitrag beläuft sich, wie in der 
Sendung richtig dargestellt, auf 19,9 % und wird hälftig von 
Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen. Wir gehen selbstverständlich
davon aus, dass Sie Ihre Richtigstellung ebenfalls an den Verteiler 
Ihres offenen Briefes senden.
3. Weiterhin kritisieren Sie, dass unser Sofa-Gast es abgelehnt 
habe, seine Rentenhöhe offen darzulegen. Das steht ihm zu. Zudem 
schmälert ein Schweigen des Rentners in diesem Punkt auch nicht die 
Glaubwürdigkeit seiner Kritik an der geplanten 1,1%-igen 
Rentenerhöhung.
Wir finden es schade, dass Sie Ihre Kritik in Form eines Offenen 
Briefes geäußert haben. Hätten Sie sich direkt an uns gewandt, hätten
wir Ihre Kritik sicherlich bilateral ausräumen können. Angesichts des
entstandenen Ärgers haben wir die dringende Bitte, dass Sie in 
Zukunft zunächst die Fakten überprüfen und sich dann äußern. Ihre 
Entschuldigung nehmen wir an.
Mit freundlichen Grüßen, Lutz Marmor
*
Richtigstellung des Managerkreises der Friedrich-Ebert-Stiftung 
vom 14. April 2008 zum eigenen Offenen Brief vom 10. April 2008
Sehr geehrter Herr Marmor,
in einem offenen Brief des Managerkreises an Sie und Anne Will 
wurde irrtümlicher Weise von den Unterzeichnern behauptet, dass der 
Rentenbeitragssatz heute bei knapp 40 Prozent liegt. Diese Zahl bezog
sich aus die Gesamtlast der Sozialabgaben an den Bruttolöhnen. Der 
reine Rentenbeitragssatz beträgt 19,9 % und wurde von den Teilnehmern
der Sendung vom 31. März 2008 korrekt angegeben.
Die Unterzeichner entschuldigen sich hiermit in aller Form für 
diesen Fehler und die daraus resultierenden Missverständnisse.
Unser Anliegen war und ist es, darauf aufmerksam zu machen, dass 
die Rentenversicherungsbeiträge allein betrachtet nicht entscheidend 
für die Gesamtbelastung der Arbeitnehmer sind. Dieser Aspekt blieb in
der Sendung unerwähnt.
Mit freundlichen Grüßen für den Managerkreis der 
Friedrich-Ebert-Stiftung
Ulrich Pfeiffer, Sprecher; Dr. Michael Domitra, Geschäftsführer; 
Prof. Dr. Heik Afheldt, Stellvertretender Sprecher des Managerkreises
16. April 2008

Pressekontakt:

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Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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