Kritik an "Anne Will" - NDR bedauert Missverständnis
Hamburg (ots)
Die jüngste Ausgabe von "Anne Will" am 1. Juni ("Alles auf Rot - warum nicht mit den Linken?") hat in der vergangenen Woche für Debatten gesorgt. Der NDR hat die Vorwürfe sorgfältig geprüft.
Kritisiert wurde die Behauptung, dass am Tag des Regierungswechsels im Jahr 2001 im Stadtstaat Berlin der Schuldenstand 60 Milliarden Euro betragen habe. Diese Formulierung war missverständlich. Tatsächlich lag der reine Schuldenstand Berlins im Jahr 2001 bei rund 40 Milliarden Euro. Dieser Schuldenstand ist unter der rot-roten Regierung auf rund 60 Milliarden Euro angewachsen. Die Redaktion hatte sich mit der von ihr verwendeten Zahl auf die gesamten finanziellen "Altlasten" bezogen.
Volker Herres, NDR Programmdirektor Fernsehen: "Der Chefredakteur hat mit der Redaktion intensiv über die Sache gesprochen und alle stimmen selbstverständlich überein, dass eine gründliche Recherche und präzise Umsetzung Grundpfeiler der Glaubwürdigkeit der politischen Gesprächssendung von Anne Will sind. Daher werden Zahlen, Fakten und Formulierungen auch in Zukunft mit großer Sorgfalt geprüft. Pannen sind immer ärgerlich, aber wo Menschen arbeiten und unter den Bedingungen einer Live-Sendung kann auch 'mal etwas schiefgehen."
Die Forderung nach einer Absetzung von "Anne Will" weist der NDR strikt zurück. Volker Herres: "Das ist eine ebenso unverhältnismäßige wie überzogene Forderung. 'Anne Will' ist die erfolgreichste politische Gesprächssendung im deutschen Fernsehen. Eine Sendung, die es Woche für Woche schafft, mehr als vier Millionen Menschen für Politik zu interessieren, gehört nicht abgeschafft, sondern im Gegenteil gestärkt. Daran ändert auch ein solcher Patzer nichts."
Die Sendung "Anne Will" wird im Auftrag des NDR von der "Will Media" für Das Erste produziert.
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