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"Szenen wie in einem Entwicklungsland": ARD-Korrespondent Klaus Scherer im Interview Sendetermin: Mittwoch, 29. Oktober, 23.30 Uhr, Das Erste

Hamburg (ots)

Klaus Scherer, Fernsehkorrespondent im ARD-Studio
Washington, ist für seine Reportage "Alltag einer Supermacht - Eine 
Reise durch Amerika" anlässlich der Präsidentschaftswahl quer durch 
die USA gefahren. Das Erste zeigt den Film am Mittwoch, 29. Oktober, 
um 23.30 Uhr. "Es sollte ein politischer Reisefilm werden, der sowohl
durch dieses Riesenland führt als auch durch die Streitthemen", sagt 
NDR-Reporter Klaus Scherer im Interview:
Was haben Sie auf Ihrer Reise vorgefunden?
Ein Land, das in zwei Lager gespalten ist. Als wir mit Farmern in 
Iowa unterwegs waren, sagten die klar, Obama wolle den Reichen Geld 
wegnehmen, um es den Armen zu geben. Das sei nicht amerikanisch. 
Andererseits drehten wir tatsächlich Szenen wie in einem 
Entwicklungsland, etwa in einer mobilen Notklinik. Immer mehr 
Amerikaner beklagen laut, wie sehr das Land seine Kranken im Stich 
lässt. Der Streit darüber ist ideologisch überladen, als gehe es um 
Sozialismus. Schon deshalb scheinen die Lager unversöhnlich.
Was hat Sie am meisten überrascht?
Wie sehr das Land bei allen Unterschieden vom Patriotismus 
zusammen gehalten wird. Vom Hymnen-Appell der Erstklässler bis zur 
Fahne am Bauerntrecker. Wir haben als Soundtrack für die Reportage 
die Hymne variieren lassen. Die hält nun auf gleiche Weise den Film 
zusammen. Die Parallele wurde mir erst klar, als der Film schon 
entstand.
Sie beschreiben den Film als Experiment. Warum?
Es sollte ein politischer Reisefilm werden, der sowohl durch 
dieses Riesenland führt als auch durch die Streitthemen. Zudem sollte
er immer mal nach dem deutsch-amerikanische Verhältnis fragen. Alles 
jenseits von Washington und alltagsnah. Das ist eine Menge. Aber ich 
halte den Ansatz auch im Nachhinein noch für richtig - und für 
geglückt.
Wer wird nach Ihrem Eindruck denn nun die Wahl gewinnen?
Die erfahrenen US-Kollegen melden, dass mit diesem Abstand so kurz
vor der Wahl noch jeder gewonnen hat. Zugleich ist diese Abstimmung 
historisch so beispiellos, dass sich keiner darauf verlässt. Die 
Demokraten haben Angst, dass sie wieder auf den letzten Metern 
verlieren. Und die Republikaner, dass es dieses mal tatsächlich nicht
reichen könnte. Und viele hassen einander deswegen.
Pressefotos: www.ard-foto.de.
Phoenix zeigt die Reportage am Dienstag, 4. November, um 20.15 
Uhr.
28. Oktober 2008 / IB

Pressekontakt:

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Telefon: 040 / 4156 - 2300
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