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"Panorama": Doppelmoral bei Iran-Sanktionen - deutsche Maschinenbauer kritisieren US-Regierung

Hamburg (ots)

Der Verband der Deutschen Maschinen- und
Anlagenbauer (VDMA) erhebt im ARD-Politikmagazin "Panorama" 
(Donnerstag, 11. Dezember, um 21.45 Uhr im Ersten) schwere Vorwürfe 
gegen die US-Regierung. Sie würde harmlose deutsche Lieferungen in 
den Iran anprangern, aber gleichzeitig Embargoverstöße amerikanischer
Firmen zulassen. "Wir finden es manchmal erstaunlich, mit welcher 
Freude auf europäische Unternehmen zugegangen wird, um sie aus dem 
Iran-Geschäft rauszubewegen, wenn gleichzeitig in diesem Marktsegment
US-amerikanische Wettbewerber definitiv aktiv sind," sagt 
Verbandsvertreter Klaus Friedrich dem ARD-Magazin, das vom NDR aus 
Hamburg kommt.
Der Verband habe konkrete Erkenntnisse über amerikanische 
Wirtschaftsaktivitäten. "Gerade im Bereich der Öl- und Gasindustrie 
finden sich relativ viele Markennamen bis heute auf den iranischen 
Ölfeldern, wo man doch schwere Zweifel haben darf, ob das ohne 
Kenntnis der betroffenen US-amerikanischen Unternehmen geschieht."
Dabei gelten für den Handel zwischen den USA und dem Iran die 
härtesten Sanktionen. So ist die Lieferung von Industriegütern im 
Grundsatz verboten.
Bei einer Recherchereise in den Iran konnte "Panorama" aber 
Geschäftsaktivitäten vieler amerikanischer Firmen dokumentieren. 
Hochleistungs-Hardware des Computerherstellers Cisco, Baumaschinen 
und Dieselgeneratoren von Caterpillar und Ausrüstung für die 
Gasfelder am Persischen Golf gehören zu den US-amerikanischen 
Produkten, die im Iran weit verbreitet sind. Auf "Panorama"-Anfrage 
räumte ein Sprecher von Caterpillar ein, dass eigene Produkte 
möglicherweise über Drittländer in den Iran gelangen. Alle von 
"Panorama" angefragten Unternehmen bestritten, dass sie gegen das 
Embargo verstoßen.
Die Bundesregierung hat auf Betreiben der USA derweil die 
Ausfuhrkontrolle für Exporte in den Iran verschärft. Nach 
"Panorama"-Recherchen hat sie zuletzt Ausfuhranträge mit der 
Begründung abgelehnt, "eine Genehmigung ... würde in der 
internationalen Öffentlichkeit massive negative Reaktionen 
hervorrufen". Angesichts der deutschen Exportkontrollpraxis haben 
viele deutsche Unternehmen ihr Iran-Geschäft trotz der Bedeutung 
dieses größten Marktes im Mittleren Osten freiwillig aufgegeben.
Der VDMA schätzt das jährliche Exportpotential der Branche in den 
Iran bei normaler wirtschaftlicher Entwicklung auf 2,5 Milliarden 
Euro. Auf Grund der Sanktionen beliefen sich die Ausfuhren der 
deutschen Maschinen- und Anlagenbauer in den Iran im Moment jedoch 
auf nur rund 1 Milliarde Euro.

Pressekontakt:

NDR Norddeutscher Rundfunk
NDR Presse und Information
Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

Original-Content von: NDR Norddeutscher Rundfunk, übermittelt durch news aktuell

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