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"Panorama": Nach Winnenden fordern Kriminalbeamte Verbot von Großkaliber-Waffen für Sportschützen

Hamburg (ots)

Ein striktes Verbot von Großkaliber-Waffen für
Sportschützen hat der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) gefordert.
Mit einer solchen großkalibrigen Waffe waren bei dem Massaker von 
Winnenden 16 Menschen getötet worden. "Großkaliber-Waffen sind 
geeignet, Menschen schwerstens zu verletzen oder gleich zu töten, und
deswegen gehören solche Waffen nicht in den Bereich der 
Sportschützen. Das gehört verboten," so Wilfried Albishausen, 
stellvertretender Vorsitzender des Bundes Deutscher Kriminalbeamter 
(BDK), im ARD-Magazin "Panorama" (Sendung: Donnerstag, 26. März, um 
22.00 Uhr im Ersten).
Großkalibrige Waffen wie die Neun-Millimeter "Beretta"-Pistole, 
mit der in Winnenden geschossen worden war, "sind für Kriegszwecke 
und für Polizisten zur Ausübung ihres Dienstes entwickelt worden", so
Albishausen. Für sportliche Zwecke sollten Schützen mit Luftgewehren 
oder kleinkalibrigen Waffen schießen. Das reiche völlig aus.
Schließlich, so der BDK-Spitzenfunktionär, sei es kein Grundrecht,
mit gefährlichen Schusswaffen Sport zu treiben. "Ich glaube, niemand 
käme auf die absurde Idee, mit Handgranaten Zielübungen zu machen und
daraus abzuleiten, Handgranaten legal besitzen zu dürfen."  Auch das 
so genannte dynamische Schießen "IPSC" sollte in Deutschland nicht 
mehr erlaubt sein, verlangt Albishausen in "Panorama". Beim 
IPSC-Schießen handelt es sich um eine Schießart, bei der sich die 
Schützen zwischen den Schüssen bewegen dürfen und bei der außerdem 
auf plötzlich auftauchende bewegliche Ziele geschossen wird. Diese 
Sportart hat sich aus dem Verteidigungsschießen der US-Polizei 
entwickelt.
Der Bund Deutscher Sportschützen (BDS) wehrt sich gegen jede 
Verschärfung. In Deutschland bietet nur dieser Verband das 
"IPSC"-Schießen an. Dabei werden großkalibrige Waffen eingesetzt. Der
BDS-Vorsitzende Friedrich Gepperth macht geltend, Sportschützen dürfe
man nicht vorschreiben, mit welchem Kaliber sie schießen sollten. Die
Beretta-Pistole sei unter Sportschützen "sehr populär". In einer 
freien Gesellschaft müssten Menschen in einem bestimmten gesetzlichen
Rahmen "ihren Neigungen nachgehen können". Dazu zählten auch 
Wettkämpfe mit Großkaliberwaffen.
Doch es gibt unter den Sportschützen auch abweichende Meinungen. 
Dirk Eisenberg, Bundesjugendleiter des Deutschen Schützenbundes 
(DSB), plädiert in "Panorama" für ein Verbot bestimmter Waffen im 
Schützensport. "Waffen, die täuschend echt wie Kriegswaffen aussehen,
wie zum Beispiel eine Kalaschnikow, werden für den Sport nicht 
benötigt", so Eisenberg. "Für mich ist nicht klar, warum der 
Gesetzgeber das noch nicht geregelt hat. Für uns wäre es kein 
Schaden, wenn Waffen aus dem Polizei- oder Militärbereich für 
Sportschützen verboten werden."

Pressekontakt:

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Telefon: 040 / 4156 - 2300
Fax: 040 / 4156 - 2199

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