Blitz-Umfrage des NDR in Schleswig-Holstein: Mehrheit für Neuwahlen - Schwarz-Gelb möglich
Hamburg (ots)
Nach dem Scheitern der großen Koalition im Kieler Landtag spricht sich mehr als die Hälfte der Schleswig-Holsteiner für vorgezogene Neuwahlen aus. Sollte am kommenden Sonntag ein neuer Landtag gewählt werden, gäbe es eine Mehrheit für eine Koalition aus CDU und FDP. Die SPD und ihr Spitzenkandidat Ralf Stegner rutschen in der Gunst der Wähler deutlich ab. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Blitz-Umfrage von Infratest dimap im Auftrag der NDR 1 Welle Nord und des "Schleswig-Holstein Magazins".
Die CDU kommt bei der sogenannten Sonntagsfrage auf 36 Prozent der Stimmen und verliert 4,2 Prozentpunkte im Vergleich zum Ergebnis der Landtagswahl 2005. Die SPD rutscht von 38,7 auf nur noch 24 Prozent, ein Verlust von 14,7 Prozentpunkten. Die FDP erreicht 15 Prozent, ein Plus von 8,4 Prozentpunkten, und die Grünen liegen bei 14 Prozent, ein Plus von 7,8 Prozentpunkten. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), für den die Fünf-Prozent-Hürde zur Landtagswahl nicht gilt, käme auf 3 Prozent, ein Verlust von 0,6 Prozentpunkten. Die Partei Die Linke würde mit 5 Prozent erstmals in das Parlament einziehen. Bei der Landtagswahl 2005 war sie noch als PDS angetreten und auf 0,8 Prozent gekommen.
Neben einer CDU-FDP-Koalition wäre rechnerisch auch ein Ampelbündnis aus SPD, FDP und Grünen möglich. CDU und Grüne kommen zusammen auf 50 Prozent. Die Befragten favorisieren mit 29 Prozent eine Koalition aus CDU und FDP. Nur 5 Prozent sind für eine Neuauflage der großen Koalition aus CDU und SPD, 16 Prozent sprechen sich für ein rot-grünes Regierungsmodell aus. Andere Bündnisse haben für die Schleswig-Holsteiner keine Bedeutung.
Die CDU will vorgezogene Neuwahlen über die Auflösung des Landtags erreichen. Eine Mehrheit der Schleswig-Holsteiner unterstützt dieses Vorhaben. 56 Prozent der Befragten sprechen sich für vorgezogene Neuwahlen aus, 36 Prozent sind dagegen. Bei der NDR Umfrage im Mai waren nur 24 Prozent der Schleswig-Holsteiner für Neuwahlen, 72 Prozent lehnten sie damals ab.
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