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"Panorama": Landesbanken zahlen trotz Staatshilfen weiter Luxusgehälter

Hamburg (ots)

Neben der HSH Nordbank halten sich nach Recherchen
des ARD-Magazins "Panorama" (Sendung: Donnerstag, 6. August, 21.45 
Uhr, Das Erste) auch die Landesbanken von Nordrhein-Westfalen 
(WestLB) und Baden-Württemberg (LBBW) nicht an die Gehaltsbegrenzung 
für Vorstandsmitglieder, obwohl sie von staatlichen Hilfen abhängig 
sind.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück verlangt in "Panorama" die 
strikte Einhaltung der Bundesregeln. "Wo Banken über Garantien hinaus
mit Kapital gestützt werden, erwarte ich von den Ländern, dass sie 
ähnliche Auflagen wie der Bund machen", so Steinbrück.
Auf Bundesebene sind direkte Staatshilfen an strenge Bedingungen 
geknüpft. So dürfen  Bankvorstände nicht mehr als 500.000 Euro 
Jahresgehalt verdienen, Bonuszahlungen sind verboten.
Bei der WestLB bekamen die Vorstandsmitglieder für das Jahr 2008 
jeweils durchschnittlich mehr als 1 Million Euro Jahresgehalt. 
Darüber hinaus schließen die Banker Bonuszahlungen für 2009 nicht 
aus. Dabei hat die Bank mehr als 100 Millionen Euro aus dem 
Landeshaushalt erhalten, und Nordrhein-Westfalen stützt die WestLB 
mit einem Garantieschirm von 2 Milliarden Euro für sogenannte 
"toxische Wertpapiere".
Das nordrhein-westfälische Finanzministerium vertritt schriftlich 
gegenüber "Panorama" die Auffassung, bei der Vergabe der Landeshilfen
habe sich "keine Notwendigkeit" ergeben, diese an Gehaltsdeckelungen 
zu knüpfen. "Zu diesem Zeitpunkt war die Deckelung von 
Vorstandsgehältern überhaupt nicht Bestandteil der öffentlichen 
Diskussion." Zudem stelle das Land nur Garantien zur Verfügung.
Dabei lässt das Ministerium allerdings unberücksichtigt, dass 
Garantien schon in Anspruch genommen wurden. Die gut 100 Millionen 
Euro aus Steuergeld sind bereits an die Bank gezahlt worden.
"Die Landespolitiker sind nicht bereit, aus der Finanzkrise zu 
lernen", sagt Prof. Thomas Hartmann-Wendels, Bankenrechtler an der 
Universität Köln.
In Baden-Württemberg hat das Parlament eine Finanzspritze von 5 
Milliarden Euro an die LBBW zwar zunächst an Bedingungen geknüpft. 
Danach sollten die Managergehälter, solange die Landesbank Verluste 
schreibt, auf 500.000 Euro beschränkt bleiben. Auch sollte es für 
diese Zeit keine Bonuszahlungen geben.
Dieser Parlamentsbeschluss vom März 2009 wurde allerdings schon 
drei Monate später gebrochen. Das Gehalt des neuen 
Vorstandsvorsitzenden Hans-Jörg Vetter liegt weit über der 
500.000-Euro-Obergrenze. Das hat Ministerpräsident Günther H. 
Oettinger bereits öffentlich eingeräumt. Auch die LBBW will für das 
Jahr 2009 Bonuszahlungen nicht ausschließen.
Die nach wie vor maroden Landesbanken WestLB und LBBW nutzen zudem
landeseigene "Bad Bank"-Modelle, die es den Banken erlauben, ihre 
"Schrottpapiere" auszulagern, ohne dass dies an eine 
Gehaltsbegrenzung bei Managern geknüpft wäre. "Es wäre absurd, wenn 
die Auslagerung von den Schrottpapieren in Bad Banks, für die der 
Steuerzahler haftet, dazu führt, dass die Banken so ihre Bilanzen 
schönen, dadurch schwarze Zahlen schreiben und somit die 
Gehaltsbegrenzung bei Managern umgehen", so Bankenexperte Prof. 
Thomas Hartmann-Wendels. Tatsächlich schreiben die WestLB und die 
LBBW wieder schwarze Zahlen.

Pressekontakt:

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Presse und Information
Iris Bents
Telefon: 040 / 4156 - 2304
Fax: 040 / 4156 - 2199
i.bents@ndr.de

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