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Aktuelle Programmänderung: "Unter Verbrechern - was tun mit gewalttätigen Jugendlichen?" Sendetermin: Mittwoch, 16. September, 23.32 Uhr, Das Erste

Hamburg (ots)

In München haben Jugendliche am vergangenen
Wochenende einen 50-Jährigen an einem Bahnsteig zusammengeschlagen 
und tödlich verletzt. Für ihren Film "Unter Verbrechern - was tun mit
gewalttätigen Jugendlichen?" haben die NDR Autoren Carsten Rau und 
Hauke Wendler über ein halbes Jahr lang ein mehrmonatiges 
Anti-Aggressions-Training mit jugendlichen Gewalttätern mit der 
Kamera begleitet. Ihre Dokumentation zeigt, wie mühsam und lang der 
Weg in die Gewaltfreiheit ist. Aus aktuellem Anlass hat das Erste 
sein Programm geändert und zeigt am Mittwoch, 16. September, um 23.32
Uhr eine 30-minütige Fassung der Dokumentation.
Homan hat schon oft zugeschlagen. Beim letzten Mal zertrümmerte er
seinem Opfer den Kiefer. "Wenn mich einer provoziert, dann ist das 
wie ein Blitz in meinem Kopf. Und dann ist alles egal!" Jetzt sitzt 
der schmächtige 21-Jährige in einem Anti-Aggressions-Training mit 
sieben anderen Gewalttätern und redet darüber, wie er andere Leute 
"kaputt haut". "Die Jugendlichen in diesem Kurs kennen kein Mitgefühl
für ihre Opfer", so Therapeut Aris Hegermann. Das mehrmonatige 
Training ist die letzte Bewährungschance. Wer sich verweigert oder 
diesen Kurs nicht besteht, der geht ins Gefängnis.
Die jungen Männer sollen lernen, eine Provokation zu ertragen, 
ohne durchzudrehen. Zum Beispiel mit der U-Bahn zu fahren, ohne 
Konfrontationen zu suchen. Die Anti-Aggressions-Trainer arbeiten eng 
mit dem Verein "Gefangene helfen Jugendlichen" zusammen. Der Verein 
arrangiert Treffen mit Inhaftierten der Hamburger 
Justizvollzugsanstalt Fuhlsbüttel, im Volksmund "Santa Fu" genannt. 
"Die meisten Jugendlichen glauben, die Gefangenen hier würden ein 
lockeres Leben führen und den ganzen Tag Gewichte stemmen", so der 
Vereinsvorsitzende Volker Ruhe, selbst ehemaliger Gefängnisinsasse. 
Die Gespräche im Knast mit Mördern, Bankräubern und Totschlägern 
sollen den Jugendlichen klar machen, dass das Leben im Gefängnis hart
und einsam ist. "Geht raus und hört auf, Mist zu bauen, ändert euer 
Leben", so Oliver Jacobs, der wegen Mordes einsitzt. "Hier drinnen 
ist es zu spät."

Pressekontakt:

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Fax: 040 / 4156 - 2199

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